Aus Resistenzgründen ist unbedingt auf einen Wirkstoffwechsel zu achten. Aufgrund der örtlich bzw. kleinräumig sehr unterschiedlichen Niederschlagsverteilung bzw. -menge sind auch die Infektionsbedingungen für die
Krautfäule recht differenziert. Die Spritzabstände sollten daher unter Berücksichtigung des aktuellen regionalen Infektionsdruckes sowie weiterer schlagspezifischer Bedingungen, wie z. B. Krautwachstum, Sortenanfälligkeit, örtliche Niederschlagsmenge, Fungizidart individuell für den Schlag angepasst werden.
Bisher wurde Erstauftreten von Krautfäule nur auf einer Beregnungsfläche im Kreis Delitzsch ermittelt. Die Befallskontrollen sollten jetzt intensiviert werden. Das trifft auch auf bereits behandelte Bestände zu.
Achten Sie dabei neben Krautfäule auch auf andere Blattkrankheiten (z. B.
Alternaria, Botrytis) und auf Schwarzbeinigkeit (Pectobacterien und/oder Dickeya spp.). Die Witterung der letzten Wochen hat örtlich zum Auftreten von Schwarzbeinigkeit geführt. Verantwortlich sind die bakteriellen Nassfäulen Pectobacterium und/oder Dickeya. Welkende Wipfel und Stängel sind erste Hinweise, dann folgen schwärzliche Verfärbungen der Stängelbasis, die sich nach oben fortsetzen. Betroffene Pflanzen lassen sich leicht aus dem Boden ziehen. Bei hoher Bodenfeuchte oder ergiebigen Niederschlägen breitet sich der Befall im Feld weiter aus.
In
Zuckerrüben ist weiterhin intensiv auf Befall durch Pilzkrankheiten (
Cercospora,
Ramularia,
Echter Mehltau und
Rübenrost) zu achten. Bis auf einzelne Befallssymptome der Bakteriellen Blattfleckenkrankheit (
Pseudomonas syringae) wurde bisher noch kein Befall durch relevante Blattkrankheiten, wie z. B. Cercospora-Blattfleckenkrankheit festgestellt.
Bei der Bakteriellen Blattfleckenkrankheit besteht eine leichte Verwechslungsgefahr mit der Cercospora-Blattfleckenkrankheit oder Ramularia. Da es sich bei Pseudomonas um eine Infektion mit einem Bakterium handelt, sind Fungizidbehandlungen fehl am Platz. Es gibt keine Bekämpfungsmöglichkeiten. Bei lang anhaltender Trockenheit kommt es zum Stillstand dieser Krankheit.
Quelle: Dr. Michael Kraatz / LfULG Dresden
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