Wir hatten eine deutlich größere
Erntemenge als üblich, weil in diesem Jahr die Spätfröste im Mai ausgeblieben sind», sagte Daniela Hoch von Christians Erdbeerhof in der Rhön, der vom bayerischen Mellrichstadt aus auch sechs Erdbeerfelder in Thüringen bewirtschaftet. Auch Erdbeergärtner im Osten und Norden Thüringens zeigten sich zufrieden.
Die üppigen Mengen an Früchten hätten aber auch Nachteile mit sich gebracht, erklärte Hoch. In einigen Bereichen hätten Früchte begonnen zu faulen - vor allem bei Sorten, die ohnehin größere Mengen tragen.
Die Ernte habe bereits Ende Mai begonnen - früher als üblich. «Wir hatten erwartet, dass es durch die warmen Temperaturen eine kürzere Saison wird. Doch das hat sich nicht bestätigt», sagte Hoch.
Nach etwa sechs Wochen Erntezeit schloss der
Familienbetrieb am Donnerstag das letzte Feld für Selbstpflücker in Teutleben bei Hörsel (Kreis Gotha). Wegen der Trockenheit seien die Felder regelmäßig bewässert worden, sagte Hoch. Christians Erdbeerhof bewirtschaftet in Thüringen Erdbeerfelder unter anderem in Witzelroda (Wartburgkreis), Eischleben (Ilm-Kreis), Teutleben und Bad Blankenburg (Saalfeld-Rudolstadt).
Auf den Erdbeerfeldern von Kindelbrücker kostbar (Kreis Sömmerda) hat die Hitze den Pflanzen trotz Bewässerung zwischenzeitlich heftig zugesetzt. «An manchen Tagen ließen einige Pflanzen die Blätter hängen», sagte Elisabeth Schneider. Am Ende wurde es nach ihren Worten aber vor allem auf den zwei Hektar Selbstpflücker-Feldern eine «Rekordernte».
An den Pflanzen der übrigen sieben Hektar müssten Erdbeeren teils hängen bleiben. «Die Hitze Ende Mai hat zu viele Früchte gleichzeitig reif werden lassen», erklärte Schneider. Mit Fäulnis habe es aber wegen der Trockenheit keine Probleme gegeben. «Die Früchte wurden einfach überreif. Für Erdbeerwein wären sie sicher super gewesen.» Ende Juni war die Ernte für Kindelbrücker vorbei.
In Ostthüringen hatte der Erdbeerhof Funck stellenweise mit der Trockenheit zu kämpfen. Auf den Feldern gibt es keine Bewässerungsanlagen. «Es ist eine durchschnittliche Ernte geworden», sagt Claudia Funck. Die
Beeren seien eher klein geblieben. «Aber dafür waren sie sehr süß und konzentriert.»