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05.10.2022 | 10:18 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Beständiges Wetter ermöglicht zielgerechte Feldarbeiten

Karlsruhe - „Diese Woche ist auch im Main-Tauber-Kreis beständiges Wetter ohne Regen vorhergesagt,“ so T. Bender und H. Lindner Anbau- und Pflanzenschutzexperten aus dem Taubertal im Vorfeld ihrer aktuellen Informationen und Praxistipps für die regionale Anbaupraxis.

Feldarbeiten
(c) proplanta
Winterraps:
Weiterhin ist zu beobachten, dass sich die Anfang September gesäten Bestände oft nur sehr zögerlich weiterentwickeln. Als Ursache vermuten die Experten im Taubertal Temperaturstress und wasserbedingt „verschlossene“ Böden. Auch hat in den Böden die Strohumsetzung eingesetzt und bindet Nährstoffe und Bodenaktivität. Mit zunehmenden Temperaturen beschleunigt sich das Wachstum wieder.

Ist das Ausfallgetreide ausgeschaltet, so kann mit der u.U. noch ausstehenden Unkrautbekämpfung abgewartet werden. Nicht jeder Bestand braucht hier derzeit eine vollumfängliche Behandlung.

Der Erdfloh ist bisher nicht nennenswert aufgetreten eine Zugabe eines Insektizids nicht notwendig.

In zügig sich weiterentwickelnden Beständen sollten Wachstumsregler ab dem 6 Blattstadium eingesetzt werden. Mittelwahl und Aufwandmengen sollten an die jeweilige Situation angepasst werden. Momentan sind „Folicur“/Tilmor zu bevorzugen. Denken sie in diesem Zusammenhang auch an die Zumischung von Bor.

IPS+: Bitte denken Sie an die Gelbschalen und Spritzfenster mit deren Dokumentation.

Wintergerste:
Bedingt durch die gefallenen Regenfälle verzögert sich die Aussaat der Wintergerste. Der Vorteil davon ist, dass Ackerfuchsschwanz und Ausfallweizen aufgelaufen ist und nun vor der Saat bekämpft werden kann. Nach unseren Versuchen ist die Saat noch bis zum 10.10. gut vertretbar. Die Gerste, mag es anders als der Weizen, bei der Saat ehr trocken. Der Wettertrend für nächste Woche lässt wieder auf passable Saatbedingungen hoffen.

Für bereits letzte Woche gesäte Flächen bietet sich nun die Ackerfuchsschwanzbekämpfung im Vorauflauf an. Die nun gemeldeten Regenmengen über das Wochenende lassen dies zu.

Eine gute Bedeckung des Saatguts mit Feinerde ist von Vorteil. Anwendungen bei suboptimalen Saatbedingungen können bei stärkeren Niederschlägen nach der Anwendung zu Aufhellungen und Kulturschäden führen.

Der bodenaktive Wirkstoff Flufenacet ist in beinahe jedem Produkt enthalten. Optimale Wirkungsgrade erreicht man im Vorauflauf bis max. frühem Keimblattstadium und bei feuchten Bodenverhältnissen. Dies ist nun beides gegeben. Wenn die Bodenverhältnisse eine Überfahrt zulassen, raten wir jetzt zur Behandlung.

Dabei kann zwischen Standorten mit mäßigem und starken Ackerfuchsschwanzdruck unterschieden werden.

Mittelauswahl mittlerem-mäßigem Ackerfuchsschwanz-Vorkommen im Vorauflauf:
  • Herold SC (0,5 bis 0,6 Liter/ha), Mateno Flexi Set (0,35+0,5 Liter/ha), Malibu (3,0 bis 4,0 Liter/ha), Quirinus Forte Set (0,5+0,5 Liter/ha), Battle Delta (0,5 bis 0,6 Liter/ha).
Mittelauswahl bei deutlichem Ackerfuchsschwanz-Vorkommen im Vorauflauf:
  • BoxerCadou SC Pack (2,5+0,5 Liter/ha), Boxer+Herold SC/Battle Delta (2,0+0,6 Liter/ha), MatenoFlexiSet+Boxer (0,35+0,5+2,0 Liter/ha), Herold SC+CTU 700 (0,6+2,0 Liter/ha). Achtung: CTU 700 nicht auf drainierten Flächen zugelassen! Bitte beachten Sie die Abstandsauflagen der Produkte an Gewässern.
Winterweizen:
Auf saatfertig hergerichteten Flächen sieht man nun den Ackerfuchsschwanz auflaufen. Generell empfehlen die Mergentheimer Fachleute den Saatzeitpunkt zur Weizenaussaat anzupassen. Ist Ackerfuchsschwanz ein Problem, so sollte der Aussaatzeitpunkt später liegen um möglichst viel Samenvorrat auflaufen zu lassen und vor der Saat mechanisch zu beseitigen.

(Informationen des Main-Tauber-Kreis vom 04.10.2022)
LTZ Augustenberg
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