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22.07.2014 | 18:34 | Streuobstanbau 

Beste Streuobsternte seit sechs Jahren erwartet

Bonn - Nach der soeben abgeschlossenen Fruchtbehangschätzung rechnet der Verband der Deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) in diesem Jahr in Deutschland mit rund 800.000 Tonnen Streuobstäpfeln.

Streuobsternte 2014
(c) proplanta
Im Vergleich zum Vorjahr sind dies über 60 Prozent mehr, bestätigt VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger in Bonn. Damit ist die sogenannte Alternanz, also die sich abwechselnden guten und schwachen Erntejahre, wieder hergestellt. Diese Alternanz war in Erntejahren 2010 bis 2012 mit vergleichbaren guten Ernteergebnissen nicht so deutlich zu spüren.

Per Sehrohr wird die Apfelernte geschätzt



Auf den Streuobstwiesen sah man in den vergangene Wochen Gruppen von Erwachsenen, die im Kreis stehend und mit „Fernrohren“ bewaffnet intensiv auf die Apfelbäume starrten. Was auf den ersten Blick nach Vogelkundlern aussah, war tatsächlich die jährlich wiederkehrende Arbeit der Ernteschätzer.

Nach der sogenannten „Bavendorfschen Fruchtbehangschätzung“ und einem speziellen, vom Verband der Deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF) in Auftrag gegebenem Sehrohr wird Jahr für Jahr im Juli ermittelt, wie viel Früchte der einzelne Baum auf einer bestimmten Fläche trägt.

Nach einem speziellen Berechnungsverfahren ist es dem VdF dann möglich, per Hochrechnung eine annähernd präzise Aussage über den Ernteerfolg in ganz Deutschland zu geben, der in diesem Jahr bei 800.000 Tonnen liegen wird. Mit dieser Menge kann der Apfelsaftkonsum der Deutschen gedeckt werden.

Gemessen und bewertet wird der Apfelbehang ausschließlich auf Streuobstwiesen. Apfelbaumplantagen sind ausgenommen. Jeder Schätzer betrachtet zwischen 50 und 100 Hochstamm-Obstbäume. Der Sehrohrblickverlauf wird auf fünf Zählflächen je Baum gerichtet. Dieser Verlauf ist mit einem großen M zu beschreiben (siehe Grafik). Um vergleichbare Werte zu erhalten, ist auch der Abstand vom Ernteschätzer zum Baum festgelegt, ebenso die fünf zu bewertenden Flächen mit einem Durchschnitt von jeweils 68 cm.

Fruchtiger Naturschutz



In Deutschland werden rund 250.000 Hektar Fläche als Streuobstwiesen bewirtschaftet. Neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung bieten sie auch über 5.000 Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum und Nährboden. (VdF)
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