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05.10.2010 | 10:53 | Agrarministerkonferenz  

Bioland und Greenpeace fordern reines Saatgut ohne Gentechnik

Hamburg/Mainz - Für Saatgut gilt in der EU ein Reinheitsgebot. Verunreinigungen mit Gen-Saaten sind verboten. Danach darf Saatgut nicht vermarktet werden, wenn es auch nur minimale Spuren Gentech-Sorten enthält.

Mais-Saatgut
Diese strengen Regelungen wollen nun die Länder Bayern und Hessen mit ihren Anträgen an die Agrarministerkonferenz aushebeln. Danach sollen die Behörden künftig nur noch dann einen Rückruf des Saatgutes anordnen können, wenn die Verunreinigung in der behördlichen Nachkontrolle über 0,1 Prozent liegt.

„Die Festlegung eines Schwellenwertes für gentechnische Verunreinigungen von 0,1 Prozent lehnen wir entschieden ab. Saatgut muss mit hoher Priorität vor jeglicher Verunreinigung mit Gen-Saaten geschützt werden. Dies ist eine zentrale Voraussetzung für die Existenz einer Landwirtschaft ohne Gentechnik, die die Mehrheit der Bevölkerung wünscht“, kommentiert Thomas Dosch, Präsident von Bioland, die Vorschläge aus Bayern und Hessen. „Auch geringfügig verunreinigtes Saatgut kann dazu führen, dass sich Gen-Pflanzen unkontrolliert und ohne Wissen der Landwirte ausbreiten und in die Nahrungskette gelangen“, betont  Sandra Blessin von Greenpeace. Bioland und Greenpeace fordern die anderen Bundesländer auf, die Anträge aus Bayern und Hessen zur Aufweichung der Nulltoleranz im Saatgut abzulehnen. Stattdessen müssen die Bundesländer Saatgut intensiver überprüfen, damit die Saatgutfirmen ihre Qualitätssicherung verbessern.


Zum Hintergrund:

Das Saatgutmonitoring der Bundesländer zeigt, dass seit einigen Jahren zunehmend Saatgutpartien gefunden werden, die mit Genmais verunreinigt sind. Die Saatgutfirmen haben die Reinheit des Saatguts immer weniger im Griff. Nach Recherchen von Bioland und Greenpeace waren in diesem Jahr 23 von 372 gezogene Proben mit Gentechnik verunreinigt. Auf rund 2000 Hektar wurde dieses Frühjahr Mais ausgesät, der mit in der EU nicht zugelassenem Genmais verunreinigt ist. Diese Flächen mussten auf behördliche Anordnung umgebrochen werden. (bioland/greenpeace)
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