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21.10.2013 | 08:54 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Bodenbearbeitung im Herbst

Dresden - Mit der Bodenbearbeitung im Herbst soll der Boden gelockert, eingeebnet und gekrümelt sowie Ernterückstände, Pflanzenbewuchs, Dünger usw. in die Ackerkrume eingemischt werden.

Praxis-Tipp
(c) proplanta
Für das oberflächennahe Einmischen von Ernterückständen und Pflanzenbewuchs sowie für die Bodenkrümelung im Rahmen der Saatbettvorbereitung ist eine flache Bearbeitung bis max. 10 cm ausreichend, beispielsweise mit einer Kurzscheibenegge oder einem Flachgrubber. Zur tieferen Lockerung können Exaktgrubber oder Kombinationsgeräte (bestehend aus Grubber und Scheibeneggen) mit einer Tiefenführung über Räder innerhalb des Scharbereiches oder auch Schwergrubber eingesetzt werden.

Betriebe, die auf mittelschweren bis schweren Böden Streifenbearbeitung (striptillage) durchführen, können bereits im Herbst die Saatstreifen lockern, in die im Frühjahr Mais oder Zuckerrüben gesät werden. Die zwischen den Reihen verbleibende Mulchauflage schützt den Boden über Winter. Vor der Bearbeitung muss geprüft werden, ob die Böden befahrbar sind.

Feuchte Böden sollten wenn, dann nur mit bodenschonender Niederdruckbereifung, Bandlaufwerken oder Zwillingsbereifung befahren werden, damit keine Schadverdichtungen entstehen. Gleichzeitig wird durch die damit zusammenhängende Minderung von Schlupf Kraftstoff eingespart. Bei der Bearbeitung ist darauf zu achten, dass in zu feuchten Böden Bodendruck und Scherkräfte zu Verdichtungen führen können. Deshalb sollte der Boden vor der Bearbeitung mit dem Spaten aufgegraben und untersucht werden. Verformt sich der Boden beispielsweise bei einer Druckprobe mit der Faust dauerhaft und tritt dabei Wasser aus, ist er für eine Bearbeitung zu feucht.

Die Tiefe der Bearbeitung sollte nicht pauschal sondern nach Bedarf festgelegt werden. Tiefe Bearbeitung sollte nur erfolgen, wenn Verdichtungen beispielweise in Fahrspuren zu beseitigen sind. Diese lassen sich am einfachsten mit dem Spaten finden und die Bearbeitungstiefe danach festlegen. Ansonsten sollte eher flacher bearbeiten werden. Sowohl beim Einsatz des Pfluges als auch von Grubber oder Scheibenegge sollte die Bearbeitungstiefe von Jahr zu Jahr variieren, um der Entstehung von Bearbeitungssohlen vorzugbeugen.

Wird Winterweizen pfluglos nach Mais angebaut, dann müssen die Maisreste zur Minderung des Fusariumbefallsrisikos sowie zur Bekämpfung von Zünslerlarven unbedingt gemulcht und rottefördernd halbkrumentief eingemischt werden (kombiniert mit dem Anbau einer wenig fusariumempfindlichen Weizensorte).

Quelle: Ulf Jäckel / LfULG Dresden

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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