Zum Erntestart im Juli sei noch auf durchschnittliche Ergebnisse gehofft worden, teilte der
Landesbauernverband am Dienstag zur Bilanz mit. Die hätten sich nun zerschlagen.
Bei
Winterroggen gehen die
Bauern von einem Ertrag von 3,8 Tonnen je Hektar aus. 2020 waren es knapp 4,8 Tonnen. Auch Winterweizen wird weniger eingefahren: Statt knapp 6,7 Tonnen pro Hektar wie im Vorjahr seien es in dieser Saison etwa 5,8 Tonnen.
Den Angaben nach bildeten sich durch fehlende Niederschläge die Körner nicht richtig aus. Im Juni fielen 30 Liter pro Quadratmeter, 65 sind es im Vier-Jahres-Durchschnitt. Die Trockenheit habe dann fast 30 Tage angehalten, hieß es.
Die Landwirtschaft stehe vor großen Herausforderungen durch den
Klimawandel und vor einem gewaltigen Transformationsprozess, sagte
Agrarminister Axel Vogel (Grüne). Es gebe einen zunehmend kritischen Blick der Gesellschaft auf die Agrar-Produktion, schwankende Preise, Tierseuchen und die
Marktmacht des Lebensmitteleinzelhandels.
Aus Sicht des Präsidenten des Landesbauernverbandes, Henrik Wendorff, verfügt Brandenburg über eine funktionierende Wasserregulierung, um Trocken- und Niederschlagsperioden zu managen. Es fehlten jedoch der Willen und finanzielle Mittel, diese Infrastruktur zu erhalten, sagte er. Bereits zu DDR-Zeiten errichtete Stauanlagen, Schöpfwerke, Rückhaltebecken und Teiche könnten Wasser regulieren, müssten aber zunehmend saniert werden.
In Brandenburg gibt es eine
landwirtschaftliche Nutzfläche von insgesamt 1,3 Millionen Hektar. Auf etwa 497.700 Hektar steht nach Angaben des Landesamtes für Statistik Getreide - ein Prozent weniger als 2020.