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17.04.2011 | 11:29 | Getreidemarkt 

Braugerstenanbau in Frankreich rückläufig

Paris - Auch in Frankreich befindet sich der Anbau von Braugerste auf dem Rückzug. Diese Entscheidung der Produzenten ist offensichtlich unter anderem auch eine unmittelbare Reaktion auf den seit einigen Jahren registrierten geringeren Bierkonsum der Franzosen, deren jährlicher Verbrauch sich mittlerweile auf durchschnittlich 20 Mio. hl eingependelt hat.

Gerste
Darauf hat die interprofessionelle Vereinigung der französischen Brauereien „Brasseurs de France“ kürzlich vor Journalisten in Paris hingewiesen. Wie deren Generalsekretär Pascal Chèvremont erläuterte, ist der Bierverbrauch der Franzosen 2010 um 1,7 % auf 19,23 Mio. hl gesunken, nachdem die Nachfrage im Jahr zuvor gegenüber 2008 noch um 1,3 % auf 20,7 Mio. hl zugelegt hatte.

Mit Blick auf dieses veränderte Konsumverhalten haben die französischen Getreideproduzenten der Interprofession zufolge den Anbau von Braugerste im Wirtschaftsjahr 2009/10 bereits um 18,6 % auf 3,5 Mio. t reduziert, während in der Kampagne zuvor noch 4,3 Mio. t eingefahren worden waren.


Löwenanteil der Braugerste geht in den Export

Wie Brasseurs de France weiter berichtete, werden im Schnitt drei Viertel des französischen Braugersteaufkommens im Ausland abgesetzt. Damit rangiere Frankreich bei dieser Getreideart unter den Exportländern weltweit auf Rang zwei. Trotz des strukturell bedingten Konsumrückgangs von Bier in Frankreich werde die heimische Produktion von Braugerste damit weiterhin durch den Export gestützt.

Laut Brasseurs de France wurden im vergangenen Jahr unter anderem 2,5 Mio. t Braugerste nach Belgien, 75.000 t nach Deutschland und 6.000 t nach Spanien geliefert. In der Malzproduktion gehört Frankreich Chèvremont zufolge weltweit zu den fünf wichtigsten Erzeugerländern. Beim Malzexport liegen die Franzosen sogar weltweit an der Spitze; 78 % der gesamten französischen Produktion von annähernd 1,3 Mio. t werden demnach im Ausland abgesetzt.


Vertragspolitik federt Rohstoffverteuerung ab

In Frankreich ist die Branche Gerste, Malz und Bier nach Einschätzung von Brasseurs de France im Rahmen einer Vertragspolitik gut aufgestellt. Zum einen seien die Landwirte hinsichtlich der Preise und Absatzmärkte abgesichert. Da dies umgekehrt auch für den Bedarf der Mälzereien und Brauereien gelte, ist es laut Angaben von Brasseurs de France möglich, die Preise innerhalb der Branche anzupassen. Auf diese Weise werde die jüngste Verteuerung bei Rohstoffen für dieMälzereien und Brauereien nicht über Gebühr zu Buche schlagen, stellte Chèvremont erleichtert fest.

Umgekehrt bestehe für die Landwirte die Möglichkeit, einen Teil ihrer Produktion im Rahmen der Vertragspolitik vorab zu vermarkten und sich damit frühzeitig Liquidität zu sichern. Im Übrigen wies Chèfremont darauf hin, nach seinem Kenntnisstand habe sich Bier im großfächigen Einzelhandel nicht verteuert und die Brauereienmeldeten stabile Preise und Umsätze. (AgE)
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