Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie konnten die detaillierten Ergebnisse nicht wie sonst üblich auf den Braugersten-Informationsveranstaltungen zum Jahresende vorgestellt werden. Auch die Annahmeanalysen der Ernteware des Handels und der Mälzereien sind abgeschlossen.
Auf der Grundlage der zur Verfügung stehenden Informationen hat die Braugersten-Gemeinschaft den endgültigen
Erntebericht über die Sommergerstenernte 2020 erstellt. Verglichen mit dem ersten Erntebericht haben sich aufgrund der deutlich breiteren Datenbasis der Durchschnittsertrag mit 54,2 dt/ha (vorher 53,9) und somit auch die Gesamterntemenge an
Sommergerste mit 1,904 Mio. Tonnen (vorher 1,88 Mio. Tonnen) etwas verbessert.
Erfreulich ist auch der Zuwachs an Partien mit einem Eiweißgehalt im Bereich von 9,0 bis 11,5% und somit eine prozentuale Zunahme der Sommergerstenmenge mit optimaler Braugerstenqualität. Im Rahmen der Beiratssitzung der Braugersten-Gemeinschaft wagten die Experten aus den Landesförderverbänden eine erste Prognose für die Aussaat 2021.
Braugerste konnte sich nach der Ernte lange nicht über eine entsprechende Prämie vom Futtergerstenmarkt und gegenüber anderer Marktfrüchte abheben. Die fehlenden Preisimpulse zum Zeitpunkt der Flächenplanung sowie die günstigen Witterungsbedingungen für die
Herbstaussaat lassen EU-weit auf eine kleinere Anbaufläche im kommenden Jahr schließen. Mittlerweile werden die Braugerstenpreise jedoch von einigen positiven Faktoren gestützt, so dass zumindest in Deutschland mit einer annähernd gleichbleibenden Anbaufläche für 2021 gerechnet wird.