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12.07.2010 | 13:22 | Ertragsaussichten schlechter als zunächst erwartet  

Brunner rechnet mit durchschnittlicher Getreideernte

Höhenkirchen, Lkr. München - Die bayerischen Bauern werden heuer wohl doch nur eine durchschnittliche Getreideernte einfahren.

Helmut Brunner
Helmut Brunner (c) proplanta
Wie Landwirtschaftsminister Helmut Brunner bei der Erntepressefahrt im Landkreis München mitteilte, hat die heiße und trockene Witterung die noch vor zwei Wochen guten Ertragsaussichten geschmälert. Die Pflanzen leiden heuer laut Brunner besonders unter der Trockenheit, weil sie im nasskalten Mai und Juni weniger Wurzeln ausgebildet haben.

Vielerorts sei bereits eine sogenannte Notreife der Ähren mit entsprechend schlechterer Kornqualität zu beobachten. Eine Reihe lokaler Unwetter habe zudem Ernteausfälle auf Feldern und in Hopfenanlagen verursacht. Der Witterungsverlauf gibt Brunner zufolge einen Vorgeschmack, worauf sich die Bauern zunehmend einstellen müssen: „Extremwetterlagen beeinflussen immer mehr das Wachstum der Pflanzen und die Arbeit der Landwirte.“

Die Ernte der Wintergerste ist nach Angaben des Ministers derzeit in vollem Gange. Bei weiterhin sommerlichem Wetter seien aber auch Winterraps, Roggen, Triticale, Sommergerste und Weizen bald erntereif. Besonders gelitten hat in den vergangenen zwei Monaten der Wärme liebende Mais: Die Bestände lassen laut Brunner nur unterdurchschnittliche Erträge erwarten.

Langsamer entwickelt haben sich auch die Zuckerrüben, die aber noch einiges aufholen können. Kartoffeln präsentieren sich durchschnittlich. Nach Angaben des Ministers sind aber gezielte Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig, um die Bestände gesund zu erhalten. Gute Aufwüchse gab es beim Grünland, allerdings auch witterungsbedingte Probleme bei der Heu- und Silageernte. Hier ist mit Qualitätseinbußen zu rechnen.

Bei den Anbauflächen gab es nach ersten Schätzzahlen deutliche Verschiebungen im Vergleich zum Vorjahr. Danach ist die Getreidefläche um rund 3,8 Prozent auf 1,06 Millionen Hektar zurückgegangen. Winterweizen als wichtigste Brotgetreideart hat um etwa 1,6 Prozent auf 514.000 Hektar abgenommen. Am stärksten betroffen ist auf Grund der schlechten Preise die Sommergerste: Mit einem Rückgang um rund 14 Prozent liegt die Anbaufläche auf einem historischen Tief von 105.000 Hektar.

Um rund 7,6 Prozent auf 500.000 Hektar zugenommen hat dagegen der Maisanbau. Körnerleguminosen haben nach dem starken Rückgang der letzten Jahre um 41 Prozent auf 21.000 Hektar zugelegt. Dass dabei die Anbaufläche von Sojabohnen um 155 Prozent auf 2.400 Hektar gestiegen ist, ist ganz im Sinne des Ministers: „Wir müssen die Versorgung mit heimischen Eiweißpflanzen voran bringen, um Futtermittel-Importe so weit als möglich zu ersetzen.“ (Pd)
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