Doch seit zehn Jahren ist die Pflanze gefährdeter: Der Buchsbaumzünsler breitet sich vor allem im südlichen und mittleren Brandenburg aus. 70 bis 80 Prozent der Buchspflanzen in den Parks der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten seien deshalb in diesem Jahr abgestorben, sagte der Gartendirektor der Stiftung, Michael Rohde.
Man könne den Buchs nicht einfach durch andere Pflanzen ersetzen, erklärte Rohde. Die Stiftung, die unter anderem den Park Sanssouci in Potsdam und den Schlossgarten Caputh pflegt, habe einen konservierenden Auftrag. «Die Parks sind ein lebendes Denkmal.» Da sei Kreativität gefragt. Als Beeteinfassungen würden inzwischen oft Stechpalmen oder Heidelbeeren statt Buchs gepflanzt, «das ist auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden». Schwieriger werde es bei den Bäumen.
«In den Parks gibt es viel freiwachsenden Buchs, teilweise mehr als hundert Jahre alt, der wunderbar geschnitten werden kann», erklärte Rohde. Der könne nicht so unauffällig ersetzt werden. Man experimentiere mit widerstandsfähigeren Sorten.
Auch in Haus- und Kleingärten breitet sich der Buchsbaumzünsler weiter aus, wie Bianka Zimmer vom Pflanzenschutzdienst des Landes Brandenburg erklärte. Der Kleinschmetterling mag es demnach trocken und warm, in Jahren wie diesem entwickelt er zwei bis drei Generationen.
Der Schädling trat in Brandenburg zum ersten Mal 2009 auf - in Burg im Spreewald. Er kommt ursprünglich aus Ostasien und hatte in Brandenburg zunächst keine natürlichen Feinde. «Die heimische Fauna muss sich erst einmal an den Neuankömmling gewöhnen», sagte Zimmer. Inzwischen befallen die
Larven der Schlupfwespe die Buchsbaumzünslerlarven, auch einige Vogelarten vertilgten bereits den Schädling.
Die Buchsbaumzünsler-Raupen fressen sich in den Pflanzen vom Inneren nach Außen, weshalb der Befall des Buchsbaumes oft erst spät bemerkt werde. Mehrere Male im Jahr müsse bekämpft werden.
Das Wichtigste sei Anfang April eine Behandlung mit entsprechenden Mitteln, erklärte Zimmer. Dann würden die Junglarven, die nach dem Überwintern schlüpfen, direkt abgetötet. Im Laufe des Sommers müsse allerdings immer wieder geprüft und gegebenenfalls nachbehandelt werden.
Das Spritzen sei unglaublich aufwendig, sagte Rohde. Neben der Behandlung setzt die Stiftung vor allem darauf, die Pflanzen durch rechtzeitigen Rückschnitt, gutes Düngen und richtiges Gießen widerstandsfähiger zu machen.