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27.06.2022 | 05:33 | Torfausstieg 

CDU und CSU warnen vor nationalen Alleingängen bei Torfminderung

Berlin - Vor nationalen Alleingängen beim Torfausstieg auf Kosten der heimischen Gartenbaubetriebe warnt die CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Kultursubstrate
(c) proplanta
Zugleich betont sie in einem Antrag, der am Donnerstag (23.6.) in den Ernährungsausschuss überwiesen wurde, die wichtige Bedeutung des Moorbodenschutzes in Zeiten des Klimawandels.

„Die Bundesregierung will den Torfausstieg im Blindflug und ohne Rücksicht auf den Obst- und Gemüsebau in Deutschland erzwingen“, kritisierte der Agrarsprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann. Torf sei aber weiterhin ein wichtiger Bestandteil im Gartenbau. „Wir fordern in unserem Antrag eine europaweite Reduktionsstrategie“, so der CDU-Agrarpolitiker. National einseitige Torfreduktionsziele führten zu Nachteilen für die heimische regionale Erzeugung von Obst und Gemüse und zu erhöhten Importen aus dem Ausland.

Verlierer seien dann das Klima und die Produzenten. „Beim Thema Moorbodenschutz müssen vor allem innovative Ansätze, wie beispielsweise die Nutzung von Solaranlagen auf diesen Flächen, stärker im Vordergrund stehen“, betonte Stegemann. Im Antrag wird entsprechend die Bundesregierung aufgefordert, den Moorbodenschutz durch Anreize und neue Nutzungsmöglichkeiten, wie die Torfmooskultivierung, andere Paludikulturen oder Solarparks und Photovoltaik-Anlagen zu fördern.

Beim Moorschutz setzt die Union zudem in erster Linie auf freiwillige und kooperative Ansätze. Alle Maßnahmen und Eingriffe in das Eigentum durch Nutzungseinschränkungen und -beschränkungen müssten vollumfänglich entschädigt werden. Zudem sollte die Forschungs- und Entwicklungsarbeit zur Nutzung von Torfersatzprodukten weiterhin fortgeführt und Anreize geschaffen werden, um Gartenbaubetriebe in großer Zahl für eine zügige Umstellung auf torfreduzierte Substrate zu gewinnen.

Gemeinsam mit der Wissenschaft und der Wirtschaft müssten praktikable und zielführende Torfreduktionszielsetzungen für den Gartenbau erarbeitet und diese europaweit umgesetzt werden, damit Unternehmen in Deutschland nicht einen einseitigen Wettbewerbsnachteil erhielten. Den Unternehmen der Substratindustrie soll laut Antrag der benötigte baurechtliche Bestandsschutz im Außenbereich ermöglicht werden, um eine Umstellung ohne ökonomische Fehlanreize zu sichern.
AgE
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