Der EU-Dachverband des Getreidehandels (COCERAL) veranschlagt das Aufkommen an Getreide jetzt auf 301,51 Mio. t; gegenüber der Oktober-Schätzung bedeutet das ein Plus von 3,14 Mio. t. Gemessen an der
Erntemenge 2016 sind es 4,97 Mio. t oder 1,7 % mehr. Im Einzelnen hob COCERAL vor allem die Produktionsschätzung für Mais an, und zwar um 1,62 Mio. t auf 61,42 Mio. t, was im Vergleich zu 2016 einem Zuwachs um 646.000 t oder 1,1 % entspricht.
Deutlich über dem Vorjahresniveau liegt die EU-Weichweizenernte, die um 6,55 Mio. t oder 4,8 % auf 142,05 Mio. t gesteigert worden sein soll; das sind 928.000 t mehr als zuvor von COCERAL geschätzt.
Etwas besser ausgefallen als von den Getreidehändlern im Oktober angenommen sind auch die Gersten- und Hartweizenernte. Das Gerstenaufkommen wird aktuell auf 58,42 Mio. t veranschlagt; das sind 799.000 t mehr als vor zwei Monaten vorausgesagt. Im Vorjahr waren 59,69 Mio. t Gerste gedroschen worden. Die Schätzung der Durumernte wurde um139.000 t auf annähernd 9,02 Mio. t heraufgesetzt; das sind aber 692.000 t weniger als 2016 davon eingebracht wurden. Die Roggenerzeugung wird auf 7,42 Mio. t und damit um 644.000 t oder 8 % niedriger veranschlagt als die Vorjahresmenge.
Nach unten korrigiert hat COCERAL seine Schätzung für Triticale, deren Produktion gegenüber 2016 aber noch um 393 000 t auf 11,10 Mio. t zugenommen haben soll.
Deutlich mehr Getreide in FrankreichMaßgeblich für den Anstieg der EU-Getreideerzeugung ist im Wesentlichen die Entwicklung in Frankreich. Dort veranschlagt COCERAL die diesjährige
Getreideproduktion jetzt auf 68,37 Mio. t; im Oktober waren die Fachleute noch von 67,38 Mio. t ausgegangen.
Gemäß der aktuellen Schätzung würde das relativ niedrige Ergebnis von 2016 in Frankreich um 14,11Mio. t oder 26 % übertroffen. Auch für Deutschland passten die Brüsseler Experten ihre Schätzung nach oben an, und zwar um 842.000 t auf 45,59 Mio. t; trotzdem würde damit das Vorjahresergebnis hierzulande noch leicht verfehlt, und zwar um 54.000 t.
Für Großbritannien wird dagegen ein Zuwachs um 1,62 Mio. t auf 23,64 Mio. t ausgewiesen. Dagegen ging das Getreideaufkommen in Spanien und Ungarn laut den COCERAL-Schätzungen deutlich zurück, nämlich um 7,01 Mio. t auf 16,0 Mio. t beziehungsweise 2,36 Mio. t auf 13,78 Mio. t.
Mehr Sonnenblumensaat eingebrachtGeringfügig angehoben hat COCERAL seine Schätzung der diesjährigen EU-Ölsaatenproduktion, konkret um 186.000 t auf 33,48 Mio. t, was gegenüber dem Ergebnis von 2016 eine Steigerung um 2,19 Mio. t oder 7 % bedeutet. Ausschlaggebend für die Aufwärtskorrektur waren vor allem die Entwicklungen auf den Sonnenblumenfeldern in Frankreich, Rumänien und Ungarn, wofür nach jetziger COCERAL-Schätzung Anpassungen zwischen 150.000 t bis 220.000 t vorgenommen wurden. Unter dem Strich wird das EU-Aufkommen an Sonnenblumensaat nun auf 8,97 Mio. t veranschlagt; das wären 659.000 t oder 7,9 % mehr als im Vorjahr.
Die Raps- und die Sojabohnenernte der Gemeinschaft werden von COCERAL nahezu unverändert zu seinen Zahlen von Oktober auf 21,90 Mio. t und 2,62 Mio. t geschätzt; das wären 1,35 Mio. t beziehungsweise 180.000 t mehr als davon 2016 von den Feldern in der EU geholt wurden. (www.coceral.com)