Die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA) erwarten nach derzeitigem Stand, dass das Aufkommen mit 293,9 Mio. t um 8,0 % hinter dem Vorjahresergebnis zurückbleibt. Wie aus den jüngsten Prognosen hervorgeht, rechnen COPA und COGECA nicht nur mit einer um 3,6 % verkleinerten Anbaufläche, sondern auch mit einem um 4,5 % geringeren Durchschnittsertrag. Dafür machen die Branchenvertreter vor allem die neuen Greeningmaßnahmen im Rahmen der Reform der Gemeinsamen
Agrarpolitik (
GAP) verantwortlich.
„Dieses Jahr waren die Landwirte besonders vorsichtig, um übermäßige Kürzungen ihrer Zahlungen zu vermeiden“, erklärte der kürzlich wiedergewählte Vorsitzende der COPA/COGECA-Arbeitsgruppe Getreide, Max Schulman. Er bekräftigte den Ruf nach mehr Flexibilität bei den Vorgaben.
Die EU-Weichweizenproduktion 2015/16 wird von den Branchenvertretern auf 138,4 Mio. t veranschlagt; das wären 6,5 % weniger als 2014/15. Gleichzeitig soll die Maiserzeugung um 4,6 % auf 68,9 Mio. t zurückgehen. Besonders deutlich wird nach der COPA/COGECA-Prognose das Gersteaufkommen abnehmen, nämlich um 18,0 % auf 46,6 Mio. t. Ferner könnte mit 9,0 Mio. t etwa 2,2 % weniger Roggen von den Feldern geholt werden. Ein Plus wird lediglich für Hartweizen erwartet; die betreffende Produktion soll um 5,8 % auf 7,8 Mio t steigen.
Ferner berichteten COPA und COGECA von schlechten Aussichten für die EU-Rapsproduktion. Das Aufkommen könnte 2015/16 nur noch 14,6 Mio. t betragen und damit um bis zu 7 % geringer ausfallen als im Vorjahr. Die Branchenvertreter machen dafür das Teilverbot für neonikotinoidhaltige Pflanzenschutzmittel verantwortlich. Allein in Deutschland könne sich die Erzeugung um 1 Mio. t oder 15 % auf 5,3 Mio. t verringern. In Teilen Großbritanniens zeichneten sich für die Erzeuger Produktionseinbußen von bis zu 40 % ab. Noch ohne gesicherte Zahlen über den Umfang der Frühlingsaussaat prognostizieren COPA und COGECA im Jahresvergleich aktuell einen Rückgang der gesamten EU-Ölsaatenernte um 4,4 % auf 32,9 Mio. t. (AgE)