Der Striegel wird zunächst über den Oberlenker waagerecht ausgerichtet. Danach werden die Zinkenenden über die zentralen Einstellhebel der Zinkenfelder möglichst senkrecht zur Bodenoberfläche eingeschwenkt (gilt für direkt gefederte Zinken). Damit erhalten die Zinkenschäfte zugleich lange Federwege und werden optimal an den Boden angepasst.
Striegel mit indirekt gefederten Zinken (Schraubenfedern demontierbar) haben dagegen so große Federwege, dass die Winkelstellung der Zinkenschäfte weniger bedeutend ist. Beim Striegeln liefern die senkrecht stehenden Zinkenenden mit besonders intensiver Bodenbewegung hohe Regulierungserfolge.
Die Arbeitstiefe der Zinken lässt sich über Markierungen an Zinken mit weißem Klebeband etwa 4 cm von der Zinkenspitze entfernt im Feld gut beobachten. 4 cm Arbeitstiefe bei ruhendem Striegel bildet dazu die erste Grundeinstellung. Bei der Fahrt arbeiten die Zinken eher flacher. Die Arbeitstiefe sollte zunächst nur über die Tasträder eingestellt werden, weniger über den Schwenk der Zinken. Oft ist es sinnvoll, mit dem Oberlenker die letzten Zinkenreihen etwas anzuheben, weil sie im bereits gelockerten Boden eher zu tief laufen.
Die Flächenleistung lässt sich mit der Arbeitsgeschwindigkeit in einem weiten Bereich variieren. Die Arbeitsintensität des Striegels nimmt mit steigender Geschwindigkeit um 1 % bis 2 % je Stundenkilometer zu. Zu Beginn sollte man eine noch etwas zu flach erscheinende Einstellung bei höherer Geschwindigkeit testen. Allerdings wird dadurch auch der Kulturpflanzenbestand etwas stärker strapaziert. 4 km/h bis 6 km/h bilden den Geschwindigkeitsbereich für einen ersten Test der Einstellung. Das bestockte Wintergetreide verträgt mit bis zu 12 km/h derzeit deutlich schnellere Striegelgänge als das Sommergetreide.
Die besonders empfindliche Phase gegenüber Schäden durch den Striegel liegt bei Getreide und Mais zwischen Aufgang und dem 3-Blatt-Stadium. Erbsen, Bohne und Lupinen sind dagegen in diesen Stadien robust und regenerieren sich selbst nach dem Verschütten mit Boden wieder.
Die Unkräuter lassen sich mit dem Striegel am besten bekämpfen, wenn sie noch im Fädchen- bzw. Keimblattstadium sind. Weiter entwickelte Unkräuter regenerieren sich teilweise nach dem Striegeln und können dann nur noch mit Hacken entfernt werden. Jedes Striegeln regt allerdings auch wieder Unkräuter zur Keimung an, so dass mehrere Durchgänge erforderlich werden.
Zu striegelnde Bestände sollten bei der Saat etwas tiefer abgelegt werden, damit die Kulturpflanzen nicht herausgerissen werden. Hilfreich beim Striegeln ist ein ebenes Saatbett, auf dem alle Zinken gleichmäßig arbeiten können. Bei der Bemessung der Saatstärke sind Pflanzenverluste aufzuschlagen. Insbesondere Mais und Soja, die häufiger gepflegt werden, sollten mit 10 % Zuschlag gelegt werden.
Wie bei allen Feldarbeiten muss auch bei der mechanischen Pflege auf die Befahr- und Bearbeitbarkeit des Bodens geachtet werden. Zu feuchter Boden verdichtet beim Befahren und schmiert beim Striegeln. Zu stark abgetrockneter Boden mit höheren Tonanteilen kann wegen Klumpenbildung beim Striegeln problematisch sein.
Quelle: Ulf Jäckel / LfULG Dresden
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