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16.04.2016 | 00:01 | Unkrautbekämpfung 

Den Striegel optimal einsetzen

Dresden - Mit dem Striegel kann Unkraut herbizidfrei und effektiv reguliert werden. Der Erfolg ist abhängig vom Einsatzzeitpunkt, der Einstellung und der Fahrweise.

Striegel: einstellen Arbeitstiefe Geschwindigkeit
(c) Lemken
Zur Einstellung wird der Striegel über den Oberlenker waagerecht ausgerichtet. Danach werden die Zinkenenden über die zentralen Einstellhebel der Zinkenfelder senkrecht zur Bodenoberfläche geschwenkt. Damit bekommen die Zinkenschäfte lange Federwege und werden optimal an den Boden angepasst. Striegel mit indirekt gefederten Zinken (demontierbare Schraubenfedern) haben so große Federwege, dass die Winkelstellung der Zinkenschäfte weniger bedeutend ist.

Die Arbeitstiefe der Zinken lässt sich über Markierungen mit hellem Klebeband etwa 4 cm von der Zinkenspitze entfernt im Feld gut beobachten. 4 cm Arbeitstiefe bei ruhendem Striegel bildet dazu die erste Grundeinstellung. Bei der Fahrt arbeiten die Zinken dann flacher. Die Arbeitstiefe sollte zunächst über die Tasträder eingestellt werden. Oft ist es sinnvoll, mit dem Oberlenker die letzten Zinkenreihen etwas anzuheben, weil sie im bereits gelockerten Boden tiefer laufen.

Zu Beginn wird eine flache Einstellung bei zunehmender Geschwindigkeit getestet. Allerdings wird dadurch auch der Kulturpflanzenbestand etwas stärker strapaziert. 4 bis 6 km/h bilden den Geschwindigkeitsbereich für einen ersten Test der Einstellung. Das bestockte Wintergetreide verträgt mit bis zu 12 km/h deutlich schnellere Striegelgänge als das Sommergetreide.

Getreide und Mais sind zwischen Aufgang und dem 3-Blatt-Stadium besonders empfindlich gegenüber Schäden durch den Striegel. Erbsen, Bohne und Lupinen sind dagegen in diesen Stadien robust und regenerieren sich selbst nach dem Verschütten mit Boden wieder. Am unempfindlichsten sind die Kulturpflanzen bei sonnigem Wetter nachmittags, wenn sie weniger prall sind.

Der Zeitpunkt des Striegelns sollte so gewählt werden, dass die Unkräuter noch im Fädchen- bzw. Keimblattstadium sind. Weiter entwickelte Unkräuter regenerieren sich teilweise nach dem Striegeln. Jedes Striegeln regt allerdings wieder Unkräuter zur Keimung an, so dass mehrere Durchgänge erforderlich werden. Zu striegelnde Bestände sollten bei der Saat etwas tiefer abgelegt werden, damit die Kulturpflanzen nicht herausgerissen werden. Insbesondere Mais und Soja, die häufiger gepflegt werden, sollten mit 10 % Saatmengen-Zuschlag gelegt werden. Ein ebenes Saatbett gewährleistet, dass alle Zinken gleichmäßig arbeiten.

Wie bei allen Feldarbeiten muss auch bei der mechanischen Pflege auf den Zustand des Bodens geachtet werden. Zu feuchter Boden verdichtet beim Befahren und schmiert beim Striegeln. Zu stark abgetrockneter Boden mit höheren Tonanteilen ist wegen Klumpenbildung beim Striegeln problematisch. Hier können Rollstriegel oder Turbohacken diagonal zur Saatrichtung Abhilfe schaffen.
Ulf Jäckel / LfULG Dresden
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