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13.10.2008 | 04:52 | Zuckerrübenkampagne 

Der Norden setzt auf Zuckerrüben

Hannover - Seit wenigen Wochen stehen die deutschen Zuckerfabriken wieder unter Dampf und verarbeiten die neue Ernte.

Der Norden setzt auf Zuckerrüben
Am meisten zu tun haben sie in Niedersachsen, dem Bundesland mit der größten Anbaufläche von Zuckerrüben. In der vorigen Kampagne 2007/2008 wuchsen die Zuckerrüben in Deutschland insgesamt auf 391.496 Hektar (ha), ein Viertel davon mit 98.900 ha allein in Niedersachsen. Erheblich kleiner war die Anbaufläche in Nordrhein-Westfalen mit 62.828 ha. Nahezu gleichauf lag Bayern mit 60.447 ha Zuckerrüben. In Sachsen-Anhalt wurden zur Kampagne 2007/2008 mit 49.552 ha nur halb so viele Flächen mit Rüben bestellt wie in Niedersachsen. Mit großem Abstand folgte Mecklenburg-Vorpommern auf dem fünften Platz, dort betrug die Anbaufläche 22.281 ha. In allen anderen Bundesländern spielt die Zuckerrübe nur eine untergeordnete Rolle. Am geringsten war der Anbau in Thüringen mit lediglich 9.874 ha.
 
Für die laufende Kampagne ist die Anbaufläche etwas zurückgenommen worden auf 371.037 ha, in erster Linie aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen der EU. In deren Rahmen wurden Rübenlieferrechte von abgabewilligen Bauern zurückgekauft, um die Produktion zu verringern. Dies war notwendig geworden aufgrund der Vereinbarungen in der Welthandelsrunde. Vor allem von Anbauern auf weniger begünstigten Standorten sowie weiter Entfernung zur nächsten Zuckerfabrik wurden diese Angebote wahrgenommen.

Unter diesen Rahmenbedingungen haben auch Niedersachsens Bauern ihre Rübenanbaufläche verringert. Nach vorläufigen Zahlen verminderte sie sich auf ungefähr 95.000 ha. Nach wie vor bleibt Niedersachsen aber Hauptanbauland für die „süßen“ Früchte. Besonders auf den südniedersächsischen Bördeböden spielt die Zuckerrübe als wirtschaftlich ertragsstärkste Frucht eine wesentliche Rolle für die Betriebe.
 
Allerdings hat der Strukturwandel auch diesen Bereich stark verändert. Nur noch vier Fabriken, nämlich in Uelzen, Clauen, Nordstemmen und Schladen, arbeiten auf niedersächsischem Boden, ein Teil der hier geernteten Rüben wird auch im Sachsen-anhaltinischen Klein Wanzleben verarbeitet. Nach ersten Ergebnissen dürfte es eine gut durchschnittliche Ernte werden. Im Mittel wird der Rübenertrag mit erwarteten 59 Tonnen (t) pro ha geringer ausfallen als im vergangenen Jahr mit 61,4 t, der Zuckergehalt der Rüben liegt aber mit 17,6 Prozent etwas höher als im Vorjahr (17,2 Prozent). Aufgrund der verringerten Anbaufläche wird mit einer Gesamternte von 8,6 Mio. t gerechnet, im vergangenen Jahr waren es 9,6 Mio. t.  (LPD)
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