Wie Kleffmann Digital am Mittwoch (24.6.) berichtete, haben sich selbst schlecht aufgelaufene Rapsfelder in dieser Saison im Frühjahr erholt. Nach rückläufigen Zahlen in den beiden vergangenen Jahren könne erstmalswieder eine Ausweitung der erntebaren Flächen verbucht werden.
Laut den Messungen durch CropRadar von Kleffmann wird die Rapserntefläche 2020 um etwa 60.000 ha größer ausfallen als im Vorjahr. Der amtlichen Statistik zufolge wurde der
Winterrapsanbau um 11,7 % auf 953.000 ha ausgedehnt.
Kleffmann Digital beziffert die mit der schwarzen Ölfrucht bestellte Anbaufläche aktuell dagegen auf rund 972.900 ha und somit um fast 20.000 ha größer. Die Erweiterung der Anbauflächen mache sich insbesondere in den neuen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt und Sachsen bemerkbar; dort seien auch die erntebaren Flächen im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgedehnt worden, stellte das Unternehmen fest.
Während im Frühjahr 2019 in Sachsen-Anhalt 75.379 ha Raps zur Blütezeit auf den Feldern gestanden habe, seien es in diesem Jahr 106.544 ha, was einem Zuwachs von nahezu 40 % entspreche. Dieser Anstieg habe überrascht und dazu geführt, dass der Validierungsprozess - die Überprüfung der Satellitendaten durch Vor-Ort-Begehungen - deutlich ausgeweitet worden sei, so Kleffmann Digital.
Für den Landkreis Börde habe CropRadar zum Beispiel eine Rapsfläche von 11.889 ha ermittelt. Bei einer Überprüfung dieser Daten anhand von mehr als 70 Feldern habe sich das Ergebnis bestätigt. Entsprechende Validierungen seien auch in weiteren Bundesländern durchgeführt worden. Zum Verifizieren der Algorithmen wurden laut Unternehmensangaben insgesamt 11.504 Flächen kalibriert.
Die Flächenausweitung überrasche auch vor dem Hintergrund, dass in der aktuellen Saison der Raps nur sehr verhalten aus den Startlöchern gekommen sei, führte Kleffmann Digital aus. So habe die sichtbar gut aufgelaufene Fläche im Januar noch 780.000 ha betragen.
Im weiteren Anbauverlauf habe sich der Raps unter guten Witterungsbedingungen dann aber sehr positiv entwickelt. So habe die Ölsaat dieses Jahr durchschnittlich zwei Wochen eher als gewöhnlich in der Blüte gestanden. Die Bestände sähen insgesamt gut aus; die Reihen stellten sich auf dem Satellitenbild überwiegend geschlossen dar.