Wie die dem Agrarressort in Brasília zugeordnete Versorgungsgesellschaft Conab am Mittwoch (20.4.) in ihrer endgültigen Produktionsschätzung für 2021/22 mitteilte, ist von einer Erntemenge von 585,2 Mio. t Zuckerrohr auszugehen; das sind 10,6 % weniger als im Jahr zuvor.
Die Anbauer hätten 2021/22 mit ungünstigen Witterungsbedingungen zu kämpfen gehabt, erläuterte Conab. Im Juni und Juli, den Wintermonaten auf der Südhalbkugel, sei es zu kalt gewesen. Außerdem habe während des gesamten Produktionszyklus Trockenheit den Pflanzen zugesetzt. Darüber hinaus wurde der
Anbau von Zuckerrohr in Brasilien den Conab-Zahlen zufolge 2021/22 um 3,5 % auf 8,3 Mio. ha eingeschränkt. Das liege an der größeren Rentabilität des Anbaus von Sojabohnen und Mais.
Die Gesellschaft geht davon aus, dass infolge der geringeren Rohstoffverfügbarkeit auch die Produktion von Zucker und Ethanol gesunken ist. Bei Zucker wird ein Rückgang um 15 % auf 35,05 Mio. t veranschlagt, bei den aus Zuckerrohr hergestellten Biokraftstoffen eine Verringerung um 10 % auf 26,78 Mrd. l. Zugleich dürfte sich die Gesamtproduktion von Ethanol auf Maisbasis im Berichtsjahr laut der Schätzung von Conab um 14,9 % auf 3,47 Mrd. l erhöht haben.
Damit hätte sich die Gesamtproduktion von Biokraftstoffen aus Zuckerrohr und Mais auf 30,26 Mrd. l belaufen, was einem Rückgang von 7,7 % gegenüber dem Vorjahr entspräche. Brasiliens Zucker- und Ethanolexport schwächelte laut Conab trotz relativ guter Weltmarktpreise. Für Zucker wird einer Verringerung der Ausfuhrmenge gegenüber dem Vorjahr um 19 % auf 26 Mio. t ausgewiesen, für Biokraftstoffe sogar ein Minus von 39 % auf 1,8 Mrd. l.