Bukarest - Die rumänischen Landwirte haben in diesem Jahr deutlich weniger Mais von den Feldern geholt als 2014.
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Nach Angaben des Bukarester Landwirtschaftsministeriums war die Ernte bis Mitte November auf 98,4 % des Anbauareals abgeschlossen und erbrachte etwa 6,97 Mio. t, nach 11,73 Mio. t im Vorjahr. Damit würde die aktuelle Ernteschätzung des Internationalen Getreiderats (IGC) für Rumänien deutlich verfehlt: Die Londoner Experten hatten die rumänische Maisernte zuletzt bei 9,3 Mio. t gesehen.
Die Bukarester Fachleute begründeten den kräftigen Rückgang mit der Sommerdürre, wodurch der durchschnittliche Flächenertrag um rund 40 % auf 29 dt/ha zurückgegangen sei. Außerdem hätten die Landwirte das Anbauareal im Vorjahresvergleich um 0,9 % auf 2,417 Mio. ha verkleinert. Die Produktionseinbußen dürften die Maisexporte des Landes in der laufenden Saison bei einem Inlandsbedarf von 4,5 Mio. t Mais erheblich schmälern.
Wichtigster Auslandskunde Rumäniens waren bislang die USA, wobei sich die Exporterlöse 2014 im Vergleich zum Vorjahr sogar um den Faktor 20 auf insgesamt 11,6 Mio. $ (10,8 Mio. Euro) erhöht hatten.
Das Bukarester Landwirtschaftsministerium begründete diesen Boom vor allem damit, dass es sich bei der rumänischen Ware um nicht genetisch veränderten Mais handele, der in den USA gefragt sei. Allerdings importierten die Vereinigten Staaten in der Vermarktungssaison 2014/15 nach aktuellen Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) nur insgesamt 800.000 t Mais.
Für das laufende Wirtschaftsjahr erwarten die Washingtoner Experten einen Rückgang auf 760.000 t. Dem steht ein US-Verbrauch von voraussichtlich 301,1 Mio. t gegenüber.