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18.12.2010 | 08:24 | Mühlengeschäft 

Deutsche Mühlen vermahlen mehr Brotgetreide

Hannover - Vom klassischen Mischbrot über Vollkornbrötchen bis zum Kuchen – so unterschiedlich die Produkte auch sein oder schmecken mögen – Mehl steckt überall drin!

Mehl
Dabei hat die Vermahlung von Roggen und Weizen in den vergangenen Jahren fast kontinuierlich zugenommen, berichtet der Landvolk-Pressedienst. So wurden im Wirtschaftsjahr 1992/93 (Juli bis Juni) nach Angaben des Verbandes Deutscher Mühlen (VDM) knapp 6,95 Mio. Tonnen (t) Roggen und Weizen zu Mehl verarbeitet. Zehn Jahre später waren es bereits 7,6 Mio. t. Der Anstieg hielt in den kommenden Jahren an, die Vermahlung wuchs um insgesamt 1,71 Prozent auf 7,73 Mio. t. Bis 2008/09 ging die Verarbeitung von Weizen und Roggen leicht um 1,03 Prozent auf 7,65 Mio. t zurück. Im vergangenen Getreidejahr hat die Vermahlung jedoch wieder zugelegt, und zwar um 2,6 Prozent auf 7,85 Mio. t. Damit haben die 600 deutschen Mühlen die größte Menge Weizen und Roggen seit rund 40 Jahren verarbeitet.

Die Anteile von Weizen und Roggen bei der Vermahlung haben sich über die Jahre kontinuierlich verschoben. So wurde in Deutschland noch nie so viel Weizen vermahlen wie im vergangenen Wirtschaftsjahr mit rund 7,02 Mio. t. Dagegen ist der Anteil des Roggens von einem Drittel in den fünfziger Jahren auf rund ein Zehntel oder 837.000 t im vergangenen Wirtschaftsjahr gesunken. Dies führen Experten unter anderem auf die geänderten Verzehrsgewohnheiten der Deutschen zurück: Weißmehrprodukte wie Ciabatta und Brötchen sowie Kuchen und Nudeln, hoch im Kurs stehen. Mit einem Teil des im vergangenen Jahr insgesamt mehr eingesetzten Getreides mussten die Mühlen dessen schlechtere Ausbeute kompensieren, um die gleiche Mehlmenge herstellen zu können. Die Mehlausbeute ändert sich von Jahr zu Jahr mit den Getreidequalitäten, die von den Getreidesorten und dem Witterungsverlauf abhängen. Aus einer Tonne Weizen konnten die Mühlen im vergangenen Wirtschaftsjahr rund 796 kg Mehl herstellen.

Mehl ist nur auf den ersten Blick ein einfaches Produkt. Auf den zweiten Blick offenbart es eine erstaunliche Vielfalt. In Deutschland gibt es nach Angaben des VDM allein 24 Standard-Mahlerzeugnisse aus Weizen, Roggen und Dinkel, die je nach Verwendungszweck unterschiedlichste Anforderungen erfüllen. Für die Mühlen ist es dabei hohe Kunst, aus Rohstoffen, die natürlichen Schwankungen unterliegen, Mehle mit gleichbleibender Qualität zu erzeugen. Neben Mehl werden außerdem die übrigen Mahlerzeugnisse wie Schrot, Kleie und Vollkornprodukte für die Herstellung von Brot- und Backwaren verwendet. Nicht umsonst gilt Deutschland als das Land mit der größten Brotvielfalt der Welt, schätzungsweise 300 verschiedene Brotsorten werden hierzulande angeboten. (LPD)
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