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19.09.2014 | 15:30 | Gartenirrtümer 

Die häufigsten Irrtümer im Garten - und wie Sie sie vermeiden können

Stuttgart - Gärtnern macht Spaß! Doch gerade Anfänger machen viele Fehler, weil sie an Irrtümer glauben, die sich hartnäckig schon jahrzehntelang halten.

Gartenirrtümer
(c) proplanta
In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen die häufigsten Gartenirrtümer von Hobbygärtnern vor und erklären Ihnen, wie Sie es besser angehen können.

Überwinterte Pflanzen sollten nicht sofort in die Sonne gestellt werden



Der Frühling ist da, der Frost ist vorüber und die Verlockung ist groß, die überwinterten Pflanzen aus dem Haus sofort an einem sonnigen Plätzchen aufzustellen. Doch Gartenexperten warnen davor, denn auch Pflanzen können eine Art Sonnenbrand bekommen.

Im Prinzip ist es bei Blumen und Pflanzen ähnlich wie bei uns Menschen: Wenn wir nach dem Winter mit blasser Haut das erste Sonnenbad nehmen, sollten wir uns besser eincremen, da die Haut andernfalls verbrennt. Deshalb ist es empfehlenswert, überwinterte Blumenstöcke zunächst an einen Ort zu tragen, der schattig und geschützt ist. Idealerweise sollten die Pflanzen nur die Morgen- und Abendsonne abbekommen, sodass sie in der Lage sind, selbst einen Sonnenschutz zu produzieren, der die Blätter vor dem Verbrennen schützt.

Verzichten Sie beim Umgraben auf den Spaten und wählen Sie stattdessen eine Grabgabel



Natürlich muss nach dem Winter der Boden zunächst gelockert werden, damit Sie Blumen und Gemüse in Ihren Beeten pflanzen können. Die meisten Gärtner nutzen hierfür zum Leidwesen der Tiere, die den Boden bewohnen, nach wie vor einen Spaten. Davon ist jedoch abzuraten. Durch den Spaten werden die unteren Erdschichten samt ihren Bewohnern nach oben getragen.

Nützliche Regenwürmer und Tausendfüßler sind nun der Sonne ausgesetzt, wodurch sie oftmals schnell vertrocknen. Gerade diese Tiere sind jedoch notwendig, um die Erde zu lockern und zu düngen. Daher sollten Sie den Boden nicht mit einem Spaten auflockern, sondern stattdessen eine Grabgabel verwenden. Dabei lockern Sie die Erde lediglich, ohne die Schichten des Bodens zu vertauschen oder Tiere aus dem Erdreich an die Oberfläche zu befördern. So können die kleinen Erdbewohner weiterhin ihren nützlichen Tätigkeiten nachgehen.

Junge und zarte Pflanzen sollten nicht in Blumenerde gepflanzt werden



Sobald die Beete gelockert sind, können Sie mit dem Einpflanzen von Gemüse und Blumen beginnen. Viele Gärtner nutzen hierfür Blumenerde, die es in Supermärkten oder im Baumarkt zu kaufen gibt. Wenn auch Sie der Meinung sind, dass Blumenerde ideal ist, um Gemüsepflanzen zu ziehen, liegen Sie leider falsch. Denn die Blumenerde wurde auf die Bedürfnisse von Topfpflanzen abgestimmt, welche unter beengten Verhältnissen leben. Daher ist sie stark mit mineralischen Nährstoffen angereichert.

Junge Gemüsepflanzen wie etwa Salat vertragen diese hohe Konzentration von Dünger jedoch nicht, da die zarten Wurzeln noch sehr empfindlich sind. Viele mineralische Nährstoffe in der Erde sorgen sogar dafür, dass die Wurzeln regelrecht verbrennen. Infolgedessen geht die Salatpflanze schnell ein. Wenn Sie also im nächsten Frühjahr Salat pflanzen möchten, können Sie einfach die normale Erde verwenden, die Sie zuvor mit der Grabgabel gelockert haben. Sie enthält durch Regenwürmer und Tausendfüßler bereits genug Nährstoffe und sollte maximal mit ein wenig Komposterde gedüngt werden.

Der Kompost ist kein Entsorgungsort für alle organischen Küchenabfälle



Wenn Sie Ihre Komposterde selbst herstellen, sollten Sie einige Regeln beim Kompostieren beachten. Wissenswert ist vor allem, dass auf dem Kompost längst nicht sämtliche organischen Abfälle entsorgt werden sollten. Erlaubte Abfälle für den Kompost sind zum Beispiel:
  • Küchenabfälle wie Kaffeesatz, Gemüseschäler und Eierschalen
  • Gartenabfälle wie kleinere Äste und Zweige
  • Rasenschnitt
Viele Küchenabfälle gehören jedoch nicht auf den Kompost! Gerade Fleischreste und Knochen sind zum Einen nur schwer kompostierbar und locken zum Anderen Aasfresser und Ratten an. Auch gespritzte Orangen- und Zitronenschalen sollten nicht auf dem Kompost entsorgt werden.

Die Hecke der Nachbarn darf nicht einfach selbst geschnitten werden



Viele Gärtner fühlen sich durch herüberwachsende Äste vom Nachbargarten gestört. Da ist es sicher verlockend, störende Äste einfach selbst zu verschneiden. Das ist jedoch verboten. Sie sollten immer das Gespräch mit Ihren Nachbarn suchen und um eine Erlaubnis bitten, die störenden Äste zu verschneiden, denn es handelt sich nach wie vor um das Eigentum Ihrer Nachbarn.

Vorsicht beim Anlegen eines Kräuterbeetes: Nicht alle Kräutersorten passen gut zusammen



Wenn Sie ein Kräuterbeet im Garten anlegen möchten, neigen Sie sicher dazu, alle Kräuter direkt nebeneinander zu platzieren. Das wird leider nicht funktionieren, denn einige Kräutersorten vertragen sich nicht mit anderen. Ein Beispiel hierfür ist der Schnittlauch: Er gibt eine bestimmte Säure ab, welche etwa von der Petersilie nicht vertragen wird. Stehen Schnittlauch und Petersilie demnach direkt nebeneinander, wird die Petersilie früher oder später eingehen.

Außerdem benötigen Kräuter aus dem Süden, wie beispielsweise Rosmarin, Majoran, Salbei und Thymian, sonnige und trockene Plätze. Andere Kräuter fühlen sich hingegen an sonnigen bis halbschattigen Plätzen mit feuchtem Boden am wohlsten. Hierzu zählen die Petersilie, Kresse, Dill und Schnittlauch. Es gibt jedoch auch Kräuter, die am besten im vollen Schatten gedeihen, wie etwa Bärlauch, Pfefferminze, Maggikraut und Waldmeister. Auch diese Kräuter sollten regelmäßig feucht gehalten werden. Wenn Sie diese Regeln beim Anlegen des Kräutergartens beachten, werden sicher alle Kräuter gut gedeihen. (Pd)
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