Die Weizenerträge werden bei leicht gestiegener Aussaatfläche derzeit auf 23,7 Mio. t geschätzt. Im Vorjahr wurden lediglich 22,4 Mio. t geerntet. Die Roggenernte wird mit geschätzten 3,2 Mio. t über dem Vorjahresniveau liegen. Einen spürbaren Produktionszuwachs auf 7,8 Mio. t erwartet der
DRV derzeit auch bei der Wintergerste. Allerdings sind die höheren Ernteerwartungen bei Roggen und
Wintergerste nicht nur auf höhere Hektarerträge, sondern auch auf eine größere Anbaufläche zurückzuführen (+ 8,3 % bzw. + 5,5 %).
Die Winterrapsernte wird in diesem Jahr deutlich höher eingeschätzt als im enttäuschenden Vorjahr. Bei einer leicht ausgedehnten Anbaufläche (+ 1,3 %) und einem erwarteten Durchschnittsertrag von 3,6 t/ha (+ 24 %) wird mit einer Erntemenge von 4,8 Mio. t (+ 26 %) gerechnet. Bei mehrjähriger Betrachtung kann das diesjährige Ergebnis allerdings nur als durchschnittlich eingestuft werden.
Durch den lang anhaltenden und milden Herbst konnten die für die Kulturen zum Teil schwierigen Aussaatbedingungen oftmals kompensiert werden. Allerdings begrenzen die extremen Fröste in der ersten Februarhälfte mit teilweise neuen Temperaturminusrekorden insbesondere in den östlichen Bundesländern das Ertragspotential. Insgesamt haben die Bestände diese Kälteperiode weitgehend ohne größere Schäden überstanden. Allerdings weisen früh gesäter Winterweizen bzw. frühreife Sorten regional teilweise deutliche Schäden auf, die zu einer Neuaussaat führen. Das gilt besonders für Gebiete, in denen eine schützende Schneedecke fehlte. Weitere Beeinträchtigungen der Kulturen durch Wechselfröste in den kommenden Wochen können zudem nicht ausgeschlossen werden.
Die
Ernteschätzung des DRV ist von den Raiffeisen-Genossenschaften und ihren Marktpartnern seit Jahren als verlässliche Kalkulationsgrundlage anerkannt und wird für Markteinschätzungen sowie saisonale Planungen genutzt. Der DRV aktualisiert die
Ernteprognose monatlich. (drv)