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26.09.2013 | 10:13 | Düngergeschäft 

Düngemittelmarkt fehlt Richtung

Bonn - Die Landwirte in Deutschland sind im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 2012/2013 sparsam mit mineralischem Stickstoffdünger umgegangen.

Düngemittelmarkt 2013
(c) proplanta
Mit 1,62 Mio. Tonnen habe der Absatz von N-Düngemitteln unter dem langjährigen Durchschnitt von 1,7 Mio. Tonnen gelegen, erklärte Dr. Horst Bremer, Vizepräsident des Bundesverbandes der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V. (BVA). Eine etwas andere Tendenz sieht er bei den Grunddüngern. Hohe Erlöse für Getreide und Raps nach der Ernte 2012 seien von den Landwirten in die Nährstoffversorgung der Böden investiert worden. „Wir schätzen die Absatzsteigerungen für Phosphat auf etwa 10 Prozent und für Kali auf acht bis zehn Prozent ein“, erklärte Bremer.

Der BVA erwarte für das laufende Geschäftsjahr ein kompliziertes Düngemittelgeschäft. Im Vergleich zu den Vorjahren sei beim Handel weniger Stickstoffdünger eingelagert. Obwohl die Düngemittelpreise im langjährigen Vergleich zurzeit relativ niedrig seien, hielten sich die Landwirte mit Bestellungen zurück. „Dem Markt fehlt die Richtung, deshalb verhalten sich alle Marktpartner ruhig“, hat Bremer festgestellt.

Die gute Getreide- und Rapsernte 2013 werde im Wirtschaftsjahr 2013/2014 für eine normale Nachfrage nach Dünger sorgen, hofft der BVA-Vizepräsident. Die Düngerläger beim Handel seien zurzeit so leer wie schon seit Jahren nicht mehr. Der Handel lege sich in der aktuell unsicheren Lage nur in geringem Umfang Ware auf eigene Rechnung ins Lager.

Deutlich nachgegeben hätten in den vergangenen zwölf Monaten die Preise für Harnstoff. Relativ stabil seien dagegen die Preise für KAS, der von den Handelsstufen aber als zu teuer angesehen werde. Volle Lager bei den Produzenten hätten auch die Preise für DAP 18 + 46 und TSP unter Druck gesetzt. Auf dem Kalimarkt habe der russische Kali-Produzent Uralkali mit der Ankündigung, aus dem Kali-Export-Verbund BPC auszutreten, Schockwellen ausgelöst. Welche Auswirkungen dies auf die Kalipreise in Deutschland habe, sei noch offen.

Der optimale Zeitpunkt zum günstigsten Einkaufspreis sämtlicher Düngersorten sei für das laufende Wirtschaftsjahr schwer einzuschätzen. Grundsätzlich gelte weiterhin die Empfehlung, beim aktuell relativ niedrigen Preisniveau für Düngemittel Teilmengen abzusichern, empfiehlt der BVA. (bva)
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