Nach einem ersten Gesamtüberblick der amtlichen Obstberichterstatter des Statistischen Landesamtes wird bei Süßkirschen aufgrund des Fruchtansatzes Ende Mai/Anfang Juni der Flächenertrag im Marktobstbau im Landesdurchschnitt auf knapp 80 Dezitonnen (1 dt = 100 Kilogramm = 0,1 Tonnen) je Hektar (ha) veranschlagt. Damit scheint bei den auf den Marktobstbau ausgerichteten Obstbaubetrieben im Land nur eine durchschnittliche Süßkirschenernte von rund 170.400 dt (Mittel 2005/2010: 156.750 dt) möglich. Das Hauptanbaugebiet für Süßkirschen im Land befindet sich mit 1.700 ha in Südbaden am Rande des Rheintals. Dort liegen die Erträge mit rund 86 dt/ha etwas höher als am
Bodensee (76 dt/ha), dem zweiten wichtigen Anbaugebiet (250 ha) im Südwesten.
Bei Pflaumen und Zwetschgen, dem mengenmäßig bedeutendsten heimischen Steinobst, kommen die amtlichen Obstberichterstatter aufgrund des Fruchtbehangs zu leicht unterdurchschnittlichen Einschätzungen. In der Rheinebene (1.270 ha) und dabei besonders die Gegend um Bühl findet sich das Zentrum des baden-württembergischen Pflaumen- und Zwetschgenanbaus. Hier wird ein Ertrag von 108 dt/ha erwartet. Der prognostizierte Flächenertrag im Landesmittel von 106 dt/ha lässt eine Erntemenge von 198.400 dt (Mittel 2005/2010: 208.600 dt) erwarten.
Sowohl bei den Süßkirschen als auch den Pflaumen und Zwetschgen schwanken die Einzelerträge innerhalb großer Bandbreiten. Dahinter stehen lokale, eng begrenzte Witterungsereignisse wie beispielsweise Frostschäden in Muldenlagen. Umgekehrt war bei der extremen Frühjahrstrockenheit jeder noch so geringe Niederschlag Gold wert. (StaLa BW)