Die Wissenschaftler aus Australien, Brasilien und Deutschland haben den Rote-Liste-Naturschutzstatus und die Bedrohungen für alle bekannten 860 Arten von fleischfressenden Pflanzen ermittelt und die Ergebnisse in der Fachzeitschrift «Global Ecology and Conservation» veröffentlicht, wie die Botanische Staatssammlung München mitteilte.
Fleischfressende Pflanzen reagierten besonders empfindlich auf menschliche Einflüsse, wie Lebensraumzerstörung,
Umweltverschmutzung und Klimawandel. Global gesehen stellen den Forschern zufolge
Flächenverbrauch durch intensive landwirtschaftliche Nutzung und Bauvorhaben die größte Bedrohung dar. Da fleischfressende Pflanzen auf saubere und zumeist nasse Standorte angewiesen sind, machen ihnen zudem ausgeprägte Hitze- und Dürreperioden zu schaffen.
«Fleischfressende Pflanzen können nur auf nährstoffarmen Böden wachsen», sagte Fleischmann von der Botanischen Staatssammlung München. «Ein Problem ist die flächenweite
Überdüngung der
Landschaft mit Stickstoff aus der
Luft, wie er aus Stäuben von Industrie, Verkehr und Landwirtschaft stammt», sagte Fleischmann.
«Nach Ländern geordnet finden sich heute die meisten vom Aussterben bedrohten fleischfressenden Pflanzen in Brasilien, gefolgt von Indonesien, den Philippinen, Kuba, Thailand und Australien», sagte der ebenfalls an der Studie beteiligte Wissenschaftler Adam Cross von der Curtin Universität in Westaustralien. Diese Länder trügen eine besondere Verantwortung für den Erhalt der globalen
Artenvielfalt dieser Pflanzen. Meist handele es sich um Arten, die nur in einem kleinen Gebiet in den jeweiligen Ländern vorkämen.