Nach Angaben des Deutschen Weininstituts gab es in der Nacht zum Montag erfolgreiche Eiswein-Lesen in Rheinhessen, an der Mosel und in Franken. Weitere
Winzer wollten es in der kommenden Nacht versuchen, sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut.
Im Weingut Günther Steinmetz an der Mosel wurde nach einer wolkenlosen Nacht am Montagmorgen bei minus 9,5 Grad
Eiswein gelesen. Der Winzer veröffentlichte dazu einen Film auf seiner Facebook-Seite.
In den rheinhessischen Weinbaugemeinden Framersheim und Udenheim seien für Eiswein reservierte Trauben gelesen worden, teilte ein Sprecher des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd mit. Ob die geforderte Qualität ausreiche, den Wein auch als Eiswein zu deklarieren, müsse allerdings noch die Weinkontrolle prüfen, sagte ein Winzer in Udenheim.
Auch in der Pfalz gibt es noch Hoffnung auf Eiswein. Bislang sei es noch nicht kalt genug gewesen, sagte der Geschäftsführer des Weinguts Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan in Deidesheim, Gunther Hauck. Es gebe aber die Hoffnung auf weiter sinkende Temperaturen in den kommenden Nächten, um in der für Eiswein reservierten Parzelle mit der Rebsorte Goldmuskatelle lesen zu können.
Eiswein kann gelesen werden, wenn es mindestens minus sieben Grad kalt ist. Die natürlich gefrorenen Trauben werden sofort gekeltert, was einen stark konzentrierten, süßen Most ergibt, der aber noch einen relativ hohen Säuregrad hat. Mit der natürlichen Gefrierkonzentration von Zucker, Säure und Fruchtstoffen, so erklärte Büscher, «bekommt der Eiswein seine besondere Aromatik mit floralen Noten».