Die Anreise der Erntehelfer laufe bisher wie geplant, sagte Geschäftsführer Andreas Jende. Rund 33.000 Helfer seien bereits angereist, bis zu 40.000 seien insgesamt geplant. Der Bedarf an Arbeitskräften hänge von der Ernteentwicklung ab und werde entsprechend angepasst. «Die Betriebe haben viele Anstrengungen unternommen, um unter besonderen Umstanden wegen Corona eine gute Ernte abzuliefern», sagte Jende.
Probleme sieht Jende vor allem bei höheren Aufwendungen wegen der Corona-Pandemie, die refinanziert werden müssten. Dazu gehöre die Unterbringung der Erntehelfer, die wegen der Einhaltung der Abstandsregeln großräumiger erfolgen solle, mehr Bäder müssten bereit stehen sowie Masken und Desinfektionsmittel angeschafft werden. Zudem müsse die Arbeit in kleineren Gruppen organisiert werden.
Auch würden Erntehelfer an der Grenze abgeholt, damit polnische Fahrer nicht in Quarantäne müssten. «Die Betriebe haben einen Großteil der Anstrengungen schon selbst übernommen.» Wahrscheinlich würden in dieser Saison
Angebote für Selbstpflücker und eine Direktvermarktung vom Hof ausgeweitet.
Jende hält eine weitere Öffnung der Grenzen der Nachbarländer für wünschenswert, damit beispielsweise Erntehelfer aus Rumänien nicht teuer mit dem Flugzeug anreisen müssten sondern wie in den vergangenen Jahren mit der Bahn oder dem Auto.
Die Anbaufläche ist nach Angaben des Gartenbauverbandes in den vergangenen Jahren zurückgegangen. 2017 wurden die kalorienarmen Früchte in Brandenburg noch auf etwa 550 Hektar angebaut, 2018 waren es 461 und im Folgejahr etwa 370. In diesem Jahr rechnet der Verband mit einer Fläche von etwa 350 Hektar.