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22.07.2020 | 11:05 | Erdbeersaison 2020 
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Erdbeersaison in Mecklenburg-Vorpommern geht zu Ende

Rostock - Die Erdbeersaison in Mecklenburg-Vorpommern neigt sich dem Ende entgegen. Nach ersten Hochrechnungen von Anbauern wurden in knapp 30 größeren Betrieben im Schnitt 145 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gepflückt.

Erdbeersaison 2020 Mecklenburg-Vorpommern
Die Erdbeererträge sind in diesem Jahr sehr unterschiedlich ausgefallen. Unter Folie wurde bedeutend mehr geerntet. Unter freiem Himmel «pflückten» vielerorts Krähen mit. (c) proplanta
In etlichen Feldern waren ungebetene Erntehelfer am Werk - Rabenvögel. Die Ergebnisse fallen jedoch nicht nur wegen ihnen sehr unterschiedlich aus. Während auf dem Obsthof Eschenhörn bei Gnoien deutlich weniger als 100 dt/ha geerntet wurden, waren es beim größten Anbauer im Land, Karls Erdbeerhof in Rövershagen (beides Landkreis Rostock), nahezu 300.

Das liegt nach Angaben von Erdbeerhof-Hof Betriebsleiter Wolfgang Loll vor allem an den verschiedenen Anbauverfahren. Während bei ihm in Rövershagen Erdbeeren zu großen Teilen unter Folienzelten reifen, wachsen sie anderswo nahezu ausschließlich unter freiem Himmel.

Nach Angaben von Steffen Schönemeier, dem Inhaber des Obsthofes Eschenhörn, war es während der Blüte lange Zeit zu kalt und zu windig, was dem Bienenflug schadete. Eigens dazugekaufte Wildbienen und Hummeln hätten den Bestäubungsausfall nicht ausgeglichen.

Vielerorts haben Vögel erhebliche Schäden in den Beständen angerichtet. So seien große Scharen von Krähen eingeflogen und hätten Erdbeeren angepickt, die kurz darauf zu faulen begannen, berichtete Schönemeier. Das habe zu viel Mehraufwand beim Pflücken geführt, weil permanent faulende Erdbeeren entfernt werden mussten.

Unter Folienzelten gibt es dieses Problem nicht. Doch auch Loll beklagt Schäden durch Rabenvögel. Derzeit würden sie in schützende Folien um Neuanpflanzungen, um Unkraut zu verhindern, mit ihren Schnäbeln Löcher reißen. Hunderte Meter mussten bereits ausgebessert werden. Die standorttreuen Vögel ließen sich nicht verjagen. Mit insgesamt 450 Hektar Anbaufläche ist das Unternehmen bei Rostock der mit Abstand größte Erdbeerproduzent in Norddeutschland. Die Früchte werden an eigenen Ständen bis nach Leipzig verkauft.

Gelöst wurde hingegen das Problem fehlender Saisonarbeitskräfte, wenngleich manche Ausländer den Ernteeinsatz als Vorwand für eine kurzfristige Einreise genutzt hätten. Auf Karls Erdbeerhof sind noch 1.200 Erntehelfer beschäftigt. In Eschenhörn mit drei Hektar Erdbeerfläche ist die Saison mit 12 zusätzlichen Arbeitskräften bereits abgeschlossen. Das Interesse am Selbstpflücken sei diesmal bedeutend größer gewesen als in den Vorjahren. Insgesamt wurden laut Agrarministerium von mehr als 1.000 Hektar Erdbeeren geerntet.
dpa/mv
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Kommentare 
dulijä schrieb am 22.07.2020 21:02 Uhrzustimmen(3) widersprechen(5)
Idee:
Vielleicht für die standorttreuen Vögel die angepickten Beeren etwas weg vom Feld anbieten? Wenn die eh abgesammelt werden müssen. Dann haben die ihr Leckerli und lassen die „Guten“ in Ruhe.
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