Nach Äpfeln sind sie bei Fläche und Produktionsmenge die zweitwichtigste Obstkultur in Deutschland. Mittlerweile hat nicht nur in den frühen Anbaugebieten die Ernte begonnen, nun wird flächendeckend in ganz Deutschland gepflückt.
Die Saison begann im April mit Erdbeeren, die vor Wind und Wetter geschützt, in Gewächshäusern oder Folientunneln produziert wurden. Der anfangs zu kühle Mai hat das Angebot zunächst klein ausfallen lassen, seit Pfingsten ist die Ernte aber in vollem Gange.
Traditionell ist der Juni der Erdbeermonat schlechthin. Denn in diesem Monat werden die meisten Erdbeeren von den Verbrauchern gekauft. Wie eine AMI-Analyse des GfK-Haushaltspanel zeigt, war dies innerhalb der vergangenen Jahre in acht von neun Jahren der Fall. Im Durchschnitt isst jeder Deutsche im Jahr rund 3 Kilo Erdbeeren, Tendenz steigend. Vor acht Jahren lag der
Pro-Kopf-Verbrauch noch bei 2,5 Kilo.
Ursache dafür sind Flächenausdehnungen in Deutschland. Während im Jahr 2003 auf 10.400 Hektar Erdbeeren angebaut wurden, lag die Ertragsfläche im Jahr 2011 bei 13.850 Hektar. Anbauschwerpunkte liegen in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Diese vier Bundeländer machen rund drei Viertel der gesamten Anbaufläche aus.
Die deutsche Produktionsmenge stieg von 95.300 Tonnen (2003) auf 154.000 Tonnen (2011). Die höhere Inlandsproduktion hat dazu geführt, dass Deutschland weniger auf Importe angewiesen ist. So importierte Deutschland in 2010 rund 104.000 Tonnen Erdbeeren, während sich die Importe zehn Jahre zuvor noch auf 118.000 Tonnen beliefen.
Innerhalb der EU bleibt Deutschland dennoch der wichtigste Importmarkt für Erdbeeren. In den vergangenen beiden Jahren ging rund ein Viertel der gesamten EU-Erdbeerimporte nach Deutschland. Gleichzeitig ist Deutschland innerhalb der EU der drittgrößte Erdbeerproduzent. Nur Spanien (280.000 Tonnen) und Polen (160.000 Tonnen) produzierten 2011 noch mehr Erdbeeren. (ami)