Erdflöhe, Schnecken und Unkrautgeschehen verstärkt im Auge behalten
Karlsruhe - Ab sofort gilt es Erdflöhe, Schnecken und das Unkrautgeschehen verstärkt im Auge zu behalten.
„Die derzeitige Witterung ermöglicht es uns die anstehenden Feldarbeiten Kulturen mit der notwendigen Gelassenheit und zielgerecht durchzuführen,“ so die einstimmige der beiden renommierten Taubertäler Pflanzenberater H. Lindner und T. Bender.
Winterraps:
Allgemein ist der Befallsdruck durch Schnecken momentan rückläufig. Wenig überraschend hat die Aktivität des Erdflohs jedoch zugenommen, ist jedoch insgesamt noch verhalten. Verbreitet ist bereits ein stärkerer Auflauf von Ackerfuchsschwanz und auch Ausfallgetreide zu beobachten.
Praxistipps: Behalten Sie Ihre Flächen im Auge! Beachten Sie, dass Sie bei dem sonnigen Wetter unbedingt in den Morgenstunden behandeln, wenn die Wachsschicht durch Taubildung etwas geringer ist. Optimal ist eine Behandlung im 2-Blattstadium des Ackerfuchsschwanzes. Unter Resistenzbedingungen empfehlen wir den Einsatz von Select 240 EC.
Zuckerrüben:
Der SBR-Erregerkomplex, sichtbar durch Vergilben der Blätter mit anfänglich grünen Blattadern, hat sich vor allem in den Kernanbauregionen ausgeweitet. Da Gegenmaßnahmen nicht möglich und viele Fragen noch offen sind, gilt es den Schadensverlauf zu beobachten. Von Bedeutung sind dabei Fruchtfolge, Bodengüte, Bodenbearbeitung, Feldexposition und andere Dinge. Bei interessanten Beobachtungen bitten wir um Mitteilung!
Wintergerste:
Der Saatzeitpunkt hat einen entscheidenden Einfluss auf die Pflanzengesundheit und das Verunkrautungsrisiko, insbes. Ackerfuchsschwanz. Alles spricht in diesem Zusammenhang für Saattermine Anfang Oktober. Klar ist jedoch auch, dass Wintergerste unter ‚ordentlichen‘ Saatbedingungen eingebracht werden muss und im Oktober diese Risiken zunehmen.
Auf sehr warmen Standorten mit erfahrungsgemäß hohem Risiko des durch Läuse übertragenen Verzwergungsvirus, kann die Aussaat der resistenten Sorten Paradies oder Sensation sinnvoll sein.
Sofern es um Probleme des bodenübertragbaren Gelbmosaikvirus geht (ab Januar sichtbare gelbe Nester, die sich in Bearbeitungsrichtung ausdehnen) empfiehlt sich ebenfalls der Anbau resistenter Sorten. Wie in unseren Sortenempfehlungen ersichtlich, haben die allermeisten Sorten eine entsprechende Resistenz.
Bei massiven Problemen mit resistentem Ackerfuchsschwanz haben erste Betriebe Erfahrungen mit der Aussaat von Sommergerste im November gesammelt. Dem Vorteil einer deutlich besseren Bekämpfungsmöglichkeit des Ackerfuchsschwanzes steht ein merklich höheres Anbaurisiko gegenüber. Fordern Sie im Bedarfsfall Beratung an.
(Informationen des Main-Tauber-Kreis vom 11.09.2023)