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30.06.2014 | 06:03 | Aktueller Rat zum Pflanzenbau 

Erfolgreich Zwischenfrüchte anbauen

Dresden - Für die Zielerreichung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EU WRRL) ist der Anbau von Zwischenfrüchten eine Maßnahme zur Verbesserung des Gewässerzustandes. 

Zwischenfrüchte
(c) proplanta
Erhöhte Stickstoffgehalte nach der Ernte der Hauptfrucht sind auch bei optimaler Bewirtschaftung nicht ausgeschlossen. Witterungsbedingte Einflüsse und damit einhergehende Ertragsminderungen führen zu einer verminderten Stickstoffaufnahme durch die Kulturpflanzen.

Ohne eine gezielte Zwischenbegrünung kommt es über den Winter zur Verlagerung von Stickstoff in tiefere Bodenschichten. Ökologisch gefährdet er als Nitrat das Grund- und Trinkwasser und trägt zur Eutrophierung der Oberflächengewässer bei. Ökonomisch steht er der nachfolgenden Kultur nicht mehr zur Verfügung und bedeutet für den Landwirt einen erhöhten Düngereinsatz im Frühjahr.

Für den Erfolg einer gelungenen Etablierung von Begrünungen spielt das Aussaatverfahren eine wichtige Rolle. Kostengünstig können die Zwischenfrüchte mit einem Düngerstreuer ausgebracht werden. Dabei wird das Saatgut jedoch nur sehr ungleich auf dem Boden verteilt und läuft oft entsprechend ungleich auf.

Zu empfehlen ist, das Zwischenfruchtsaatgut hauptfruchtmäßig mit einer Drillkombination auszubringen. Dieses Verfahren verspricht die höchsten Auflaufraten, ist aber mit höheren Kosten und Arbeitsaufwand verbunden.

Zudem ist gerade in der Zeit der Zwischenfruchtaussaat oft die entsprechende Technik für andere pflanzenbauliche Arbeiten im Betrieb gebunden. Daher gilt es, im Betrieb über alternative Aussaattechniken zur Mulchsaat nachzudenken. Dies könnten die Grubbersaat oder auch die Direktsaat sein. Für einige Betriebe möglicherweise auch die Mähdruschsaat. Aus ökologischer Sicht ist es wenig sinnvoll eine Ackerfläche nach der Ernte brach zu belassen.

Zudem ist dies ebenfalls mit finanziellen Aufwendungen verbunden. Nach KTBL liegt der finanzielle Aufwand bei 46 €/ha, da auf einer brach gehaltenen Fläche nach der Getreideernte eine Stoppelbearbeitung und später eine zweite Bearbeitung zur Beseitigung des Ausfallgetreides und Unkrautes durchgeführt wird. Bestellt man die Fläche mit Gelbsenf liegt der finanzielle Aufwand bei Mulchsaat bei 73 €/ha, in Direktsaat bei 61 €/ha und Grubbersaat bei 51 €/ha.

Ein klarer finanzieller und zeitlicher Vorteil liegt in der Aussaat der Zwischenfrüchte im Mähdruschverfahren, da weder ein zusätzlicher Arbeitsgang notwendig ist, noch ein finanzieller Aufwand zu den Saatgutkosten (ca. 22 €/ha) hinzukommt. Mit der für den Betrieb geeigneten Technik lassen sich folglich nicht nur die Kosten, sondern auch der Arbeitsaufwand senken.

Quelle: Anja Schmidt / LfULG Dresden

> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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