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25.08.2014 | 07:06 | Aktueller Rat zum Pflanzenschutz 

Ergebnisse der Sortenversuche bei Winterfuttergerste in Thüringen

Jena - Ein erfolgreicher Wintergerstenanbau braucht gesunde, winterfeste, qualitäts- und ertragsstarke Sorten.

Gersten-Sorten 2014
(c) proplanta
Neben den innerbetrieblich bewährten sollten die Landwirte neue Sorten erproben, die in den Landessortenversuchen (LSV) ihre Leistung mehrjährig unter Beweis gestellt haben.

2014 wurden in den LSV insgesamt 18 mehrzeilige (mz) und 7 zweizeilige (zz) Wintergerstensorten in den Anbaugebieten Löss-Ackerebene (Lö-E) Löss-Übergang (Lö-Ü) und auf Verwitterungsböden (V) geprüft. Die Erträge lagen mit 107 dt/ha etwa 15 % über dem langjährigen Mittel.

Ertrag



Bezüglich des Ertrages rangierte unter den mindestens dreijährig geprüften mz Sorten KWS Tenor (später reifend; winterfest) vor KWS Meridian (winterfest; geringere Strohstabilität). Ein mittleres Ertragsniveau zeigten langjährig Antonella (geringeres HLG) und Lomerit (früher reifend, winterfest; hohes HLG; stark lageranfällig), sowie auf V-Standorten Pelican (später reifend; geringere Winterfestigkeit und Strohstabilität).

Medina war ertragsschwächer. Das gilt auch für die qualitätsstarke SU Vireni (zz, nur auf V geprüft; gute Strohstabilität). Die mehrjährig geprüfte California (zz, höheres HLG) reichte bezüglich des Ertrages auf V an das Niveau der guten mz. Das traf auf Löss-Standorten auch für die etwas qualitätsschwächere Matros (zz, später reifend; winterfest; geringere Standfestigkeit) zu.

Die zweijährig geprüften mz Sorten Anja (winterfest, stärkeres Ährenknicken) KWS Keeper (winterfest; stärkeres Halmknicken; höheres HLG), KWS Tonic, Loreley (später reifend; winterfest; bessere Standfestigkeit) sowie Titus (später reifend; hohes HLG) unterschieden sich in ihren Erträgen auf Löss-Standorten kaum. Sie lagen auf dem Niveau von KWS Tenor oder geringfügig darüber, auf V-Standorten jedoch darunter. Ertragsschwächer war auch Albertine (zz, nur geprüft auf Lö-E und V, hohes HLG). Die mz Hybride Galation (stärkeres Halmknicken; höheres HLG) brachte auf Lö-E ansprechende Erträge, jedoch übertraf sie ertragsstärkere Liniensorte kaum.

Von den Neuzulassungen waren vor allem die mz Hybriden Wootan und Trooper (beide geringere Strohstabilität; hohes HLG) in allen Anbaugebieten besser als die älteren Sorten. Auf Löss konnte die Liniensorte Quadriga (später reifend, geringere Strohstabilität) mithalten. Daisy, SU Ellen (früher reifend; bessere Strohstabilität) und Tamina (später reifend) erreichten ansprechende Erträge. Das gilt auch für die nur auf V geprüften zz Zirene und KWS Glacier, während Captain ertragsschwächer war. Fast alle Neuzulassungen besitzen eine mittlere Winterfestigkeit, nur Daisy ist winterfester und KWS Glacier schwächer.

Resistenz gegen Blattkrankheiten



Bezüglich der Resistenz gegen Blattkrankheiten fielen Antonella, Captain und Zirene positiv, Lomerit sowie Pelican und KWS Tonic negativ auf. Die anderen Sorten besitzen z.T. Schwächen bei einzelnen Krankheiten. Alle geprüften Sorten sind resistent gegen Gelbmosikvirus Typ 1 und Mildes Gerstenmosaik, nur SU Ellen fehlt die Resistenz gegen den letztgenannten Virustyp und Matros gegen beide. KWS Keeper ist auch gegen den neuen Virustyp 2 resistent. Nach Einschätzung des Bundessortenamtes haben alle Neuzulassungen ein hohes HLG, nur SU Ellen ist schwächer eingestuft.

Quelle: Evelin Schreiber und Christian Guddat / TLL

> Den kompletten (vorläufigen) Versuchsbericht finden Sie in den Regional-Empfehlungen Thüringen.
> Weitere Informationen finden Sie im Pflanzenbauberater
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