Auch zur Ernte 2009 hat der Winterrapsanbau bei den deutschen Landwirten seinen sehr hohen Stellenwert im Ackerbau behauptet. Allerdings bleibt die prognostizierte leichte Flächenausdehnung um rund 56.000 Hektar bundesweit sowohl hinter den Erwartungen als auch dem Anbaupotenzial für
Winterraps in Deutschland zurück.
Noch im Juni 2008 wurden in einer ersten repräsentativen Befragung der UFOP-Studie die Anbauabsichten mit einer Zunahme des Rapsanbaus um rund 115.000 Hektar ermittelt. Die nunmehr realisierte Aussaatflächenausdehnung bei Winterraps zur Ernte 2009 bleibt dem gegenüber um rund 50 Prozent hinter dem Stand vom Juni zurück.
Bereits seit über 10 Jahren präsentiert die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) Anfang November eine Prognose der Anbaufläche von Winterraps zur Ernte des darauf folgenden Jahres. Im Rahmen dieser Studie sind im September und Oktober 2008 bundesweit 4.825 Landwirte befragt worden.
Dieser Service der
UFOP erlaubt frühzeitig eine sehr exakte Schätzung der Winterrapsanbaufläche des folgenden Erntejahres sowohl auf Bundesebene als auch für die einzelnen Bundesländer. Die UFOP-Rapsflächen-Studie ist von allen Marktpartnern der Agrar- und Ernährungswirtschaft anerkannt und wird für Markteinschätzung, Kalkulationen und als Grundlage für Planungen genutzt.
Als Ursache für die nur verhaltene Ausdehnung des Winterrapsanbaus zur Ernte 2009 ist in erster Linie eine Verunsicherung der Ölsaatenerzeuger zu nennen. Die Diskussionen über eine starke Kürzung der Biokraftstoffquoten sowie die Wettbewerbsfähigkeit der Reinkraftstoffe Biodiesel und Rapsölkraftstoff im Zuge der steigenden Besteuerung haben offensichtlich zu einer Situation in der Landwirtschaft geführt, die sich zur Ernte 2009 in nicht realisiertem Anbaupotenzial für Winterraps niederschlägt.
Auf Grundlage der aktuellen Befragung schätzt das von der UFOP beauftragte Marktforschungsinstitut Produkt + Markt die Winterrapsanbaufläche zur Ernte 2009 auf rund 1,421 Millionen Hektar. Es ergibt sich gegenüber der Ernte 2008 eine Steigerung der Anbaufläche für Winterraps von bundesweit 4,1 Prozent oder 56.000 Hektar. Damit liegt der
Rapsanbau zur Ernte 2009 etwas über dem Flächenniveau zur Ernte 2006, bleibt jedoch auch über 100.000 Hektar hinter der Anbaufläche zur Ernte 2007 zurück.
Im Ranking der Bundesländer nach Anbauflächen führt Mecklenburg-Vorpommern mit 231.000 Hektar nach wie vor deutlich vor Bayern mit 172.000 Hektar und Sachsen-Anhalt mit 165.000 Hektar Winterrapsanbau. Es folgen Sachsen mit 129.000 Hektar, Brandenburg mit 126.000 Hektar, Thüringen mit 124.000 Hektar, Niedersachsen mit 122.000 Hektar und Schleswig-Holstein mit 104.000 Hektar.
Die Bundesländer Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinlandpfalz/Saarland folgen mit deutlich unter 100.000 Hektar Winterrapsanbaufläche. (DBV)