Es werde wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs und der Irreführung nach dem Wein- und Ökolandbaugesetz ermittelt, sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach, Michael Brandt, am Mittwoch. Zuvor hatte die «Allgemeine Zeitung» darüber berichtet.
In der Kellerei sollen laut Staatsanwaltschaft Weine auf drei unterschiedliche Weisen ordnungswidrig verschnitten worden sein: Weine aus verschiedenen Anbaugebieten, in verschiedenen Qualitätsstufen und in Bio- und Nicht-Bio-Qualität sollen zunächst vermischt, hinterher aber als sortenrein oder als Wein aus einem bestimmten Anbaugebiet vermarktet worden sein. Insgesamt gehe es um eine Menge in «Richtung von einer Million Liter», sagte der Ermittler.
Die Ermittlungen waren laut Staatsanwaltschaft bereits Ende 2018 aufgenommen worden, nachdem die Kellerei bei einer Weinkontrolle aufgefallen war. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll sie Übermengen, die eigentlich nur noch zu Industriealkohol hätten verarbeitet werden dürfen, in den Verkauf gegeben haben. Dieser Vorwurf spielt nach Angaben der Behörde angesichts der Hinweise auf weitere Gesetzesverstöße nun nur noch eine untergeordnete Rolle.
Ermittelt werde gegen neun Personen, darunter zwei
Winzer und der damalige Geschäftsführer der Kellerei, sagte Brandt. «Die Ermittlungen werden sich noch geraume Zeit hinziehen», sagte er. Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ist in Rheinland-Pfalz für Ermittlungen im Weinbau zuständig.