"Wir sind zwar nicht so stark betroffen wie beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern, aber wegen der anhaltenden Trockenheit sind Ernte-Einbußen auch in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens zu befürchten.
Darüber hinaus hat die Trockenheit in den zurückliegenden Wochen auch auf dem Grünland und im
Futterbau in vielen Teilen Nordrhein-Westfalens zu einer Stagnation des Wachstums geführt, was zu Futterengpässen führen kann", sagte Ministerin Heinen-Esser nach dem Gespräch.
Aufgrund der Witterungsbedingungen hat die Ernte von
Wintergerste und
Winterraps bereits etwa zwei Wochen früher als üblich begonnen. Die
Landwirtschaftskammer rechnet witterungsbedingt mit
Ernteeinbußen bei Getreide, Raps, Ackerbohnen und Futtererbsen zwischen zehn und 30 Prozent im Vergleich zu einem normalen Erntejahr. Auch Menge und Qualität des Futters vom Grünland werden erheblich geringer sein.
"Keine Branche ist derart vom Wetter abhängig und von Wetterextremen betroffen wie die Landwirtschaft. Wir müssen uns darauf einstellen, dass im Zuge des Klimawandels Extremereignisse zunehmen werden. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, menschengemachte Klimaveränderungen aufzuhalten und Anpassungsstrategien fortzuentwickeln. Dabei unterstützen wir die landwirtschaftlichen
Betriebe nach Kräften", sagte Ministerin Heinen-Esser.
Ungewöhnlich hohe Temperaturen im Frühjahr haben den Erntebeginn in diesem Jahr mehrere Wochen nach vorne verschoben. Laut Deutschem Wetterdienst (
DWD) folgte dem wärmsten April seit Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen 1881 ein ebenso warmer Mai. Hohe Temperaturen und eine starke Einstrahlung ließen die Verdunstungsraten ansteigen, vor allem im Norden und Osten Deutschlands herrschte große Trockenheit