Die für den Vegetationsverlauf relativ günstigen Witterungsbedingungen in den vergangenen Wochen mit ergiebigen Niederschlägen haben die Kornfüllung und Ertragsbildung insbesondere bei Weizen begünstigt.
Die vom
DRV erwartete Erntemenge von 42,8 Mio. t Getreide wird das enttäuschende Ergebnis des Vorjahres (41,8 Mio. t) allerdings nur um rund 3 Prozent übertreffen und damit deutlich unter dem fünfjährigen Mittel von gut 45 Mio. t liegen. Gründe für dieses schlechte Ergebnis sind unter anderem die teilweise massiven Auswinterungsschäden durch den extremen Frost im Februar und die sich anschließende Trockenperiode.
Während mit der Gerstenernte in allen Teilen Deutschlands begonnen wurde, sind in den Frühdruschgebieten im Südwesten auch bereits die ersten Weizenflächen abgeerntet worden. Die Erträge und Qualitäten sind teilweise sehr heterogen, bestätigen aber insgesamt die Einschätzung des DRV. Allerdings werden die Erntearbeiten immer wieder durch zum Teil erhebliche Niederschläge unterbrochen. Genossenschaften und Landwirte hoffen auf stabiles Wetter, damit die Erntearbeiten zügig fortgesetzt werden können. Dabei stehen die genossenschaftlichen Unternehmen den Landwirten mit schlagkräftigen Erfassungsanlagen zur Seite.
Die Ernteerwartungen für den
Winterraps wurden ebenfalls im Vergleich zum Vormonat nur leicht nach oben angepasst. Hier geht der DRV bei einem bundesweiten Durchschnittsertrag von 35,8 dt/ha von einer Gesamternte in Höhe von 4,7 Mio. t aus. Dies wären knapp 0,9 Mio. t oder rund 23 Prozent mehr als im Vorjahr, in dem allerdings mit gut 3,8 Mio. t eine historisch niedrige Ernte eingefahren wurde.
Die gegenwärtige Preisentwicklung an den Märkten ist in erheblichem Maße von den Wettermeldungen und teilweise gravierenden Ausschlägen geprägt. Ihre weitere Entwicklung kann kaum abgeschätzt werden und birgt unkalkulierbare Risiken. Deshalb bieten die genossenschaftlichen Unternehmen den Landwirten zahlreiche attraktive Vermarktungsmodelle an, um die Chancen der Getreidevermarktung zu verbessern.
Der DRV aktualisiert seine
Ernteprognose letztmalig Mitte August. (drv)