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19.10.2022 | 02:42 | Apfelsaison 2022 

Ernüchternde Bilanz der Apfelernte in Thüringen

Gotha - Bei Fahner Obstbau im Landkreis Gotha hat sich die Befürchtung einer schlechten Apfelernte nach einem heißen und trockenen Sommer 2022 bestätigt.

Apfelernte 2022
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Die Apfelernte neigt sich in Thüringen dem Ende zu. Erste Apfelbauern ziehen eine ernüchternde Bilanz. (c) proplanta
In diesem Jahr habe das Unternehmen gerade einmal 34 Prozent der erwarteten Äpfel geerntet, sagte Jörg Dornberger aus dem Vorstand am Dienstag. Statt wie geplant rund 11.600 Tonnen Tafeläpfel seien gerade einmal knapp 4.000 Tonnen geerntet worden. Noch sei das Pflücken zwar nicht abgeschlossen, doch was noch dazu komme, sei «faktisch zu wenig», um das Ruder noch herumzureißen.

Dem Unternehmen habe es schlicht an Wasser gefehlt, um der Hitze und Trockenheit des Sommers entgegenzuwirken. «Wir haben hier keins und dieses Jahr kam auch keins von oben dazu.» Auch bei den Süß- und Sauerkirschen wie auch den Mirabellen und Pflaumen liege die Ernte im Schnitt 30 bis 40 Prozent niedriger.

Nach dem sonnenreichen Sommer scheint die Apfelernte im Vergleich zum Vorjahr nicht nur an Thüringens bedeutsamsten Standort geringer auszufallen. Wenn es auch in anderen Gebieten etwas besser laufe und sich deutschlandweit eine durchschnittliche Ernte abzeichne; voraussichtlichen liegen die Thüringer Ernteerträge insgesamt deutlich unter denen aus dem Vorjahr, wie Axel Swoboda von der Fachgruppe Obstbau des Landesverbandes Gartenbau sagte. Extrem heiße Tage hätten den Früchten landesweit zugesetzt.

Noch lasse sich aber kein abschließendes Bild zeichnen, betonte Swoboda. Bis Ende Oktober dauere die Ente noch an und bis Anfang November gingen noch Ergebnisse ein. 

«Dieses Jahr hat uns allen gezeigt, wie schlimm es werden kann», sagte Fahner-Vorstand Dornberger. 48 Liter Niederschlag pro Quadratmeter im Juni, Juli und August seien gerade einmal 20 Prozent des Wertes im Vorjahr. Teile aus den Pflanzungen im Herbst des Vorjahres seien bereits gestorben. So sei der Obstanbau auf aktuell rund 1.000 Hektar mit rund 150 Festangestellte auf Dauer nicht aufrecht erhalten. In jedem Jahr sei eine Kultur dabei, die misslinge. Dass durchweg alle Kulturen versagten, das «gab's überhaupt noch nicht» - «das ist schon hammerheftig».
dpa/th
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