Deutlich sichtbar werden die Wintersaaten auf den Feldern wieder grün als Zeichen des beginnenden Wachstums. Meist sind die Bauern mit dem Stand der Saaten sehr zufrieden, sie sind vor allem auf den guten Ackerstandorten im südlichen Niedersachsen gut entwickelt. Offensichtlich haben die scharfen und länger anhaltenden Fröste im Januar den jungen Pflänzchen nicht geschadet. Lediglich der Raps ist etwas zurück gefroren, die Verluste an Blattmasse werden von den Bauern aber nicht kritisch beurteilt.
Nicht ganz so gut entwickelt sind allerdings die Saaten auf den Marschstandorten im Norden; dort hatten umfangreiche Herbstniederschläge die Böden durchnässt und das Wachstum gebremst. Positiv haben sich dagegen die recht geringen Niederschläge während des Winters ausgewirkt, so dass keine Nässeschäden auf den Feldern zu beklagen sind. Zudem sind dadurch viele Flächen bereits befahrbar und erlauben erste Düngungsmaßnahmen, die vor allem im Raps jetzt anstehen. Experten der
Landwirtschaftskammer Niedersachsen raten allerdings zur Mäßigung bei der ersten Stickstoffgabe, und zwar nicht nur wegen der hohen Düngerkosten. Weil es im Winter wenig geregnet hat, wurde auch wenig Stickstoff in tiefere Bodenschichten verlagert, so dass den Pflanzen im durchwurzelten oberen Krumenbereich noch genügend Stickstoff für den Wachstumsstart zur Verfügung steht.
Erste Anpflanzungen von
Frühkartoffeln unter Folie sind im Gebiet der Frühkartoffel-Erzeugergemeinschaft Burgdorf bereits erfolgt. Allerdings sind die Böden bisher noch recht kalt, so dass die meisten Pflanzungen wohl erst ab Mitte März erfolgen werden. Obwohl die Pflanzungen wegen des lang anhaltenden Winters später als sonst begonnen haben, rechnen die Frühkartoffelanbauer bei normalem
Witterungsverlauf nicht mit einem späteren Erntebeginn, so dass die ersten Frühkartoffeln aus Niedersachsen wie gewohnt Mitte Mai zur Verfügung stehen könnten. Die Anbaufläche im Bereich der Frühkartoffel-Erzeugergemeinschaft wird mit ungefähr 2.800 Hektar (ha), davon 700 ha zur früheren Ernte unter Folie, unverändert bleiben.
Auch bei den Spargelanbauern herrscht mittlerweile rege Aktivität auf den Feldern. Soweit die Äcker befahrbar sind, werden schon die Spargeldämme hochgepflügt, Folien ausgelegt und Tunnel aufgestellt, um die Kulturen vor Kälte zu schützen und das Wachstum zu fördern. Die Spargelanbauer rechnen ebenfalls trotz des späten Vegetationsstarts nicht mit einem späteren Erntebeginn. Im vergangenen Jahr war die niedersächsische Spargelfläche leicht auf gut 4.000 ha gesunken, in diesem Jahr dürfte sie konstant bleiben. (LPD)