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21.04.2022 | 14:50 | Aktueller Rat Pflanzenschutz 

Erste Gelbrostnester gefunden: Keine Panik!

Karlsruhe - „Die Bestände haben durch die kalten Temperaturen einen ordentlichen Dämpfer erhalten und entwickeln sich seither nur zögerlich weiter,“ so der renommierte Pflanzenschutzfachmann S. Wolpert vom Landwirtschaftsamt Ilshofen im Vorfeld seiner Regionalempfehlungen.

Pflanzenschutz
(c) proplanta
Gelbrost: Im Landessortenversuch, in der Triticale, wurden bei Kupferzell die ersten Gelbrostnester gefunden. Auch bei Veinau sind die ersten Fälle bekannt. Betroffen sind momentan nur anfällige Sorten.

Da Gelbrost bei optimaler Witterung für sein explosionsartiges Ausbreiten im Bestand bekannt ist, (heute ein Nest, übermorgen im ganzen Bestand) muss dieser unbedingt im Auge behalten werden. Da der Befall dieses Jahr zudem außergewöhnlich früh auftritt, wird man dieses Jahr mit einer Einmalbehandlung nicht zurechtkommen.

Praxistipps: Daher die Empfehlung, betroffene Schläge mit einem preiswerten Azol zu behandeln sobald Gelbrostbefall feststellbar ist. Mittel der Wahl sind beispielsweise Folicur (1,0 Liter/ha) oder Input Classic (1,25 Liter/ha).

Wenn bereits eine Fusariumbehandlung eingeplant sein sollte, und wenn Gelbrost zum jetzigen Zeitpunkt in einem bereits weit entwickelten Bestand auftreten sollte, wäre auch die Durchführung einer vorgezogenen Blattbehandlung bestehend aus Wirkstoffkombination Carboxamid + Azol denkbar. In der Folge könnte dann die Ährenbehandlung mit einem Prothioconazolhaltigen Fungizid gefahren werden.

Sommerungen/Zuckerrüben: Die Niederschläge der letzten Wochen haben dazu geführt, dass weiße Böden hart sind wie Beton. Früh gesäte Zuckerrüben haben momentan besonders hart zu kämpfen, damit sie die Kruste durchstoßen können. Besonders betroffen sind Schläge mit einem sehr feinen Saatbett auf weißen Böden.

Regen würde auf jeden Fall helfen, darauf kann man momentan nur hoffen. Im Zweifelsfall markieren Sie sich eine Zählstrecke in der Reihe von ca. 10 Metern und zählen diese im Abstand von ein paar Tagen aus. Werden die Rüben nicht mehr, sollte bei Bestandesdichten unter 60.000 Rüben/ha eine Nachsaat in Betracht gezogen werden. Unter 45.000 Rüben/ha wäre ein Umbruch gerechtfertigt.

Raps: Der Druck mit Rapsglanzkäfern ist, wie auch schon bei den Rüsslern, sehr gering. Da die Rapsglanzkäfer nach dem Öffnen der Blüten vom Schädling zum Nützling wird und zur Bestäubung beiträgt, wird eine Behandlung dieses Jahr nur in Ausnahmefällen nötig sein. Da auch die Entwicklung des Rapses nur sehr zögerlich voranschreitet, ist es für die Blütenbehandlung noch zu früh!

Mais: Eine Bauernregel besagt: „Zur Aussaat gehe mit Frohlocken, sobald der Boden warm und trocken.“ Die Bodentemperatur liegt an der Wetterstation in Ilshofen bei 9,4°C und ist seit dem 13. April dauerhaft über 8°C. Der Mais hat jetzt beste Bedingungen für einen zügigen Auflauf und man kann jetzt mit der Aussaat starten.

(Informationen des  Landkreis Schwäbisch Hall vom 21.04.2022)
LTZ Augustenberg
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