Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

30.05.2008 | 07:40 | Fusarientoxine  

EU änderte 2007 Höchstgehalte für Fusarientoxine in Getreide und Mais zum menschlichen Verzehr

Stuttgart/Rheinstetten - Seit 2005 schreibt die EU für alle Mitgliedsstaaten mit der VO (EG) Nr. 856/2005 der Kommission vom 06. Juni 2005 Höchstgehalte für die Fusarientoxine Deoxynivalenol (DON), Zearalenon (ZEA) und die Fumonisine (= Summe der Fumonisine B1 und B2, nur Mais) in Getreide und Mais sowie deren Verarbeitungsprodukte vor.

Höchstgehalte Fusarientoxine Getreide Mais
(c) LTZ
Mit der VO (EG) Nr. 1126/2007 der Kommission vom 28. September 2007 wurden die Höchstgehalte zum Teil geändert bzw. endgültig festgelegt. Danach dürfen Getreide oder Mais und deren Erzeugnisse, die den in o.g. EU-Verordnungen aufgeführten Höchstgehalten nicht entsprechen, nicht als Lebensmittel verwendet werden. Die neuen EU-Verordnungen verbieten weiterhin, Erzeugnisse, die dem Höchstgehalt entsprechen, mit Erzeugnissen, deren Gehalt über dem Höchstwert liegt, zu vermischen (Mischverbot) und Erzeugnisse, deren Gehalt über dem Höchstwert liegt, durch chemische Behandlung zu entgiften.

Die Höchstgehalte der EU wurden für „unverarbeitetes Getreide", das zur ersten Verarbeitungsstufe in Verkehr gebracht wird, festgelegt. Als „erste Verarbeitungsstufe" ist jegliche physikalische und thermische Behandlung des Korns zu verstehen. Ausnahme: Reinigen, Sortieren und Trocknen gelten nicht als erste Verarbeitungsstufe, sofern das ganze Korn intakt bleibt. Für Futtergetreide gelten Orientierungswerte und Richtwerte der EU.

Die Höchstgehalte gelten nicht für Getreide, das eindeutig zum Zwecke der Verfütterung vorgesehen und als Futtermittel deklariert ist. Ist der Verwendungszweck nicht eindeutig, sind die Höchstgehalte für Lebensmittel zu Grunde zu legen. Für Futtermittel existieren auf Bundesebene seit dem Jahr 2000 Orientierungswerte, die einen empfehlenden Charakter haben.

Die Orientierungswerte unterscheiden sich für die Leittoxine Deoxynivalenol und Zearalenon nach Tierart und Tieralter. Die Werte beziehen sich auf die Gesamtration bei 88 % TS. Die Orientierungswerte für Schweine liegen deutlich tiefer als die für Rinder und Hühner, d.h. Schweine reagieren auf eine Belastung mit Fusarientoxinen im Futter empfindlicher. Werden sie in der Gesamtration unterschritten, ist davon auszugehen, dass die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere nicht beeinträchtigt wird. Bei Verdachtspartien ist vor der Verfütterung an Schweine eine Untersuchung auf die Mykotoxingehalte anzuraten.


Wie ist der Mykotoxingehalt feststellbar?

Für den Landwirt und den Landhandel stellt sich gleichermaßen die Frage, wie die Toxingehalte in der Praxis hinreichend genau, preiswert und schnell festgestellt werden können. Aufgrund der Symptome auf dem Feld (Partielle Taubährigkeit, lachsrote Körner vor dem Drusch) oder im Lager (rote oder helle Körner) kann nicht zuverlässig auf den Toxingehalt im Erntegut geschlossen werden. Dies gilt ganz besonders für Mais. Oft sind bereits vor Eintritt der Rotfärbung hohe Toxingehalte erreicht. Bei sichtbarer Rotfärbung der Ähren und/oder der Körner ist mit überhöhten Toxingehalten zu rechnen. Zuverlässige Werte liefert nur das Labor mit Methoden, die im Rahmen der Getreideerfassung zu viel Zeit beanspruchen. (LTZ)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Pflanzenschutzmittel: Notfallzulassung für die Exirel-Anwendung in Hopfen

 Krankheitsbefall im Wintergetreide sehr heterogen

 Mais: Bodenherbizide vor dem Auflaufen oder im frühen Nachauflauf

 Zuckerrüben - Herbizidmaßnahmen stehen an

 Winterraps - Ungewöhnlich frühe Blüte

  Kommentierte Artikel

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich

 Agrarstrukturwandel in Bayern schreitet voran

 Nutrias breiten sich in Mecklenburg-Vorpommern aus - Gefahr für Deiche