Wie aus einer ersten Schätzung der
EU-Kommission mit Stand vom 1. Juni hervorgeht, beläuft sich die betreffende Fläche auf 1,352 Mio ha; das wären 47,6 Mio ha oder 3,4 % weniger als 2021. Vor allem die Landwirte in Frankreich bauen nach Einschätzung der Brüsseler Fachleute weniger Zuckerrüben an; dort wird mit einer Verkleinerung des Areals um 8.100 ha auf 348,2 Mio ha gerechnet. Dagegen dürften die deutschen Zuckerrübenanbauer die Fläche um 1 300 ha auf 351,6 Mio ha ausweiten.
Als aktuelle Einflussfaktoren für die Entwicklung der Zuckerpreise am
Weltmarkt nennt die EU-Kommission die Corona-Pandemie, die Zuckererzeugung Brasiliens, die Entwicklung der Energiemärkte und die weiterhin hohen Frachtkosten. Indes erwartet die Internationale Zuckerorganisation (ISO) für das noch bis einschließlich September dauernde Wirtschaftsjahr 2021/22 eine globale Zuckererzeugung von 174,03 Mio t tel quel (tq); das wären 5,04 Mio t oder 3 % mehr als im Vorjahr.
Gleichzeitig soll der weltweite Zuckerverbrauch um 2,76 Mio t tq oder 1,6 % auf 173,79 Mio t steigen. Damit würde das Produktionsdefizit um 1,8 Mio t auf nur noch rund 200.000 t tq schrumpfen. Die internationalen
Lagerbestände werden für Ende September 2022 bei 95,54 Mio t Zucker gesehen; das wären allerdings 1,04 Mio t oder 1,1 % weniger als zum Vorjahreszeitpunkt. Unterdessen verzeichnen die internationalen Terminbörsen für Zucker seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine deutliche Aufschläge.
An der New Yorker Börse kostete der Rohzuckerfuture mit Fälligkeit im März 2023 am Freitag gegen 14.10 Uhr hiesiger Zeit 19,70 cts/lb (404,26 Euro/t). Das waren gut 8 % mehr als der Abrechnungskurs vom 24. Februar, als russische Soldaten in die Ukraine einmarschierten.
Um denselben Prozentsatz verteuerte sich der an der Agrarterminbörse in London gehandelte Weißzucker. Der betreffende
Kontrakt auf Ware zur
Lieferung im März 2023 wurde zuletzt für 522,80 $/t (486,62 Euro) gehandelt.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9308 Euro