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17.07.2010 | 10:46 | Getreideernte  

EU-Kommission revidiert Ernteprognose auf 286 Mio. t nach unten

Stuttgart - Die Kälte und Nässe im Mai in weiten Teilen Mittel- und Osteuropas sowie die anhaltende Trockenheit und Hitze in Norddeutschland, Frankreich und England machen hinter dem Ausgang der europäischen Getreideernte ein immer größeres Fragezeichen.

Getreideernte
Ging die EU-Kommission Ende Juni noch von einer europäischen Getreideernte von 290 Mio. t aus, wurde die Prognose Anfang Juli nach dem Einlangen der ersten Druschergebnisse auf 286 Mio. t nach unten revidiert.

In fast allen Frühdruschgebieten Europas gibt es unterdurchschnittliche Erträge bei Gerste. Trockenheit in Frankreich, Überschwemmungen und Trockenheit in Osteuropa haben zu schwachen Erträgen geführt. Die Gerstenernte in der EU-27 dürfte mit etwa 55,5 Mio. t um 11 % das Vorjahresergebnis verfehlen. Neben Nordfrankreich und England wird insbesondere auch in Russland mit erheblichen Einbußen durch Trockenschäden gerechnet.


Hitze und Unwetter in Europa - katastrophale Folgen für die Weizen- und Maisernte?

Die Hitzewelle über Europa mit Temperaturen von weit über 40 °C hat bereits tiefe Spuren hinsichtlich des Ernteausgangs bei Gerste und anderem Getreide hinterlassen. Besonders stark betroffen durch Trockenheit sind neben England und Skandinavien auch der Norden sowie zentrale Gebiete Frankreichs sowie der Norden und die Mitte Deutschlands und weite Teile Osteuropas.

Hält die Hitzewelle weiter an, werden geringere Weizen- und Maisernten die Folge sein. Nach Langzeitprognosen amerikanischer Wetterdienste soll sich die Hitzewelle bis in den August fortsetzen. Sollte es so kommen, dürfte der Witterungsverlauf für den Getreidemarkt noch für einige Überraschungen sorgen. Besonders die Weizen- und Maispreise könnten in den Wochen noch einen Höhenflug erleben, wenn sich herausstellt, dass vielerorts 15-25 % niedrige Weizenernten eingefahren werden.

Wegen der großen Hitze nehmen aber auch Gewitter mit sintflutartigen Regenfällen, Hagel und Sturm zu. Letzte Woche wurde insbesondere Nordrhein-Westfalen von schwersten Unwettern heimgesucht, die verbreitet zu Getreidelager und Hagelschäden führten. Das Unwetterisiko bleibt auch in der kommenden Woche bestehen. (Pp)


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