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12.07.2022 | 16:23 | Sojaanbaufläche 

EU-Sojaerzeugung 2022 auf Rekordkurs

Berlin - Das Sojaangebot der EU-27 dürfte auch in diesem Jahr wachsen, nachdem auch die Anbauflächen ausgeweitet wurden. Das deutlichste Plus wird dabei in Italien verzeichnet.

EU-Sojaanbau
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(c) UFOP
Die Sojaerzeugung der Europäischen Union hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht. Nach jüngsten Angaben der EU-Kommission dürften 2022 rund 3 Mio. t Sojabohnen geerntet werden und damit knapp 15 % mehr als noch im vergangenen Jahr. Damit dürfte die Produktion der EU-27 einen neuen Rekordwert erreichen.

Auch 2022 bleibt Italien mit den aktuell prognostizierten 1,1 Mio. t größter EU-Erzeuger. Das Vorjahresvolumen wird somit um voraussichtlich 29 % übertroffen. Damit wächst der Anteil Italiens an der europäischen Sojaerzeugung auf knapp 38 %. Auch in anderen Mitgliedsstaaten sieht die Kommission das diesjährige Sojaangebot über der Vorjahreslinie. In Frankreich, dem zweitgrößten EU-Anbieter der Bohne, wird ein Plus von 4 % auf 457.000 t erwartet.

In Österreich dürften mit 286.000 t knapp 22 % mehr zusammenkommen als noch im vergangenen Jahr. Auch die Erzeuger in Deutschland dürften, nachdem 2016 erstmals nennenswerte Mengen an Sojabohnen geerntet wurden, mit 136.000 t rund 27 % mehr einfahren als noch 2021. Damit hätte sich die hiesige Erzeugung in den vergangenen sechs Jahren mehr als verdreifacht. Demgegenüber dürfte Rumänien mit den aktuell avisierten 331.000 t das Vorjahresergebnis um 4 % verfehlen.

Ausschlaggebend für das größere Sojaangebot der EU-27 ist nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) insbesondere eine Ausweitung der Anbauflächen. So avisiert die Europäische Kommission das Areal 2022 aktuell bei rund 1 Mio. ha. Gegenüber dem vergangenen Jahr entspricht das einem voraussichtlichen Flächenplus von knapp 9 % und markiert damit einen neuen Höchstwert.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) begrüßt die positive Entwicklung des europäischen Sojaanbaus nachdrücklich, denn damit steht vielen Landwirten eine weitere Kulturart zur Fruchtfolgeerweiterung und zur Bedienung einer wachsenden Nachfrage nach regional erzeugten Produkten zur Verfügung.

Gleichzeitig weist die Förderunion auf die noch notwendigen, erheblichen züchterischen Investitionen hin, um regional angepasste, wettbewerbsfähige Sorten bereit stellen zu können. Zur schnelleren Verfügbarkeit könnten die neuen Züchtungstechnologien wie CRISPR/Cas einen wichtigen Beitrag leisten.
UFOP
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