Im Herbst hat man offensichtliche Schäden hauptsächlich im Ackerfutter und Grünland gesehen. Jetzt fallen auch wieder vermehrt Schäden im Getreide und Raps auf. Grünland/Feldfutter welches extensiv bewirtschaftet wird (auch wenig Schnitte durch Trockenheit) oder Äcker die schon lange keinen Pflug mehr gesehen haben und vorrangig in
Mulchsaat bestellt werden sind besonders betroffen. Aus Sicht der Ilshofener Fachleute werden hier die
Feldmäuse nur selten gestört und das Gangsystem nur oberflächlich geschädigt.
Was kann getan werden?Auf
Ackerland sollte bei Mäusebesatz die Wirkung einer flachen Stoppelbearbeitung mit einer nachfolgenden, tiefen Bodenbearbeitung vollendet werden. In dem Fall lohnt es sich Pflug oder Grubber einzusetzen.
Auf Grünlandflächen ist ab Mitte nächster Woche (nach dem Frost) ein Walzgang mit einer Rauwalze eine gute Bekämpfungsmöglichkeit.
Hierdurch wird das Gangsystem zerstört und die Population gestresst. Die
Feldmaus stirbt wie auch bei der Bodenbearbeitung selten durch den mechanischen Einfluss, sondern durch den Stress der durch die Veränderung auf die Mäuse einwirkt.
Wenn die bekannten, kulturspezifischen Richtwerte überschritten sind und eine mechanische Bekämpfung betriebsspezifisch ausscheidet, können die Mäuse auch mit Hilfe Giftweizen oder Giftlinsen bekämpft werden. In dem Fall gilt es aber die mittelspezifischen, neuen Anwendungsbestimmungen für Mittel gegen Nagetiere nicht nur zu kennen, sondern diese zwingend und exakt einzuhalten (Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2021“ Seite 21) wie beispielsweise:
Schadensschwelle feststellen - Köder verdeckt in das Mausloch ablegen
Legeflinte verwenden - keine flächige oder oberflächige Ablage
Aktuelle Bekämpfungsrichtwerte bei Feldmausbesatz |
Kultur |
Zeitraum |
Schadensschwellen – Bekämpfungsrichtwerte |
(wgL.) |
Wintergetreide/Raps |
Oktober bis Mai |
05. Aug |
Anfang Mai |
05. Jun |
Mehrjährige Futterkulturen |
nach dem 1. Schnitt |
5 |
nach dem 2. Schnitt |
11 |
Vermehrungskulturen |
ganzjährig |
03. Aug |
Andere Kulturen |
|
05. Okt |
wgL: wiedergeöffnete Löcher auf 250 m2, dargestellt wird der Mittelwert. Dazu werden auf einer Fläche von 2x250m2 alle Feldmauslöcher zugetreten. Nach 24 Stunden werden dann die wieder geöffneten Löcher gezählt, und danach entscheiden ob eine Maßnahme notwendig ist oder nicht bzw. welche Maßnahme am besten greift.
Wichtiger Hinweis für die Praxis: Für eine effektive Feldmausbekämpfung stehen vor einer chemischen Bekämpfung hervorragende vorbeugende Maßnahmen wie beispielsweise
Aufstellen von Sitzkrücken zum Anlocken von Greifvögeln
Wiesen und Weiden vor dem Winter kurzhalten
Bodenbearbeitung befallener Flächen
Mulchen von Ackerrandstreifen und Gräben
Weidenutzung behindert die Entwicklung von Mäusen
(Informationen des Landkreis Schwäbisch Hall vom 05.03.2021)