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06.11.2016 | 00:04 | Gemüseanbau 

Feldsalat: Tipps für den Anbau

Karlsruhe - Mit bundesweit rund 2.000 ha Anbaufläche und rund 18.000 Tonnen Erntemenge ist Feldsalat eine bedeutende Kultur deren Anbauer sich an der wachsenden Beliebtheit in der Bevölkerung erfreuen. Die zarten Blätter der dunkelgrünen, schmackhaften Pflanzen lassen sich nämlich leicht und schnell putzen und werden deshalb gerne verzehrt.

Feldsalat
(c) proplanta
Als an Feldsalat häufig vorkommende tierische Schädlinge machen Minierfliegen im Freiland ab Ende Oktober meist keine Probleme mehr. Umso wichtiger ist es jetzt pilzliche und bakterielle Krankheitserreger unter Kontrolle zu haben. Aufgrund der milden Witterung sollte der Befall mit Pilzkrankheiten deshalb in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.

Echter Mehltau tritt an Freiland-Feldsalat eher selten. Auch eine gleichmäßige Wasserversorgung vermindert das Befallsrisiko entsprechend. Ratsam ist es gerade bei trockenem, warmem Wetter regelmäßige Befallskontrollen durchzuführen um bei Befall entsprechend rasch reagieren zu können. Sollten Befallssymptome auftreten haben die in Feldsalat zugelassenen Fungizide Signum, Kumulus WG und VitiSan eine gute Wirkung gegen Echten Mehltau.

Falscher Mehltau ist die häufigste Krankheit im Feldsalatanbau. Sie tritt vorwiegend bei feuchter, trüber, nicht zu kühler Witterung auf. In der Praxis wurde festgestellt, dass die angegebene Toleranz der Sorten nicht immer zuverlässig ist. Denn auch eine Saatgutübertragung dieser Krankheit ist möglich. Entscheidend ist, dass nur gesundes, befallsfreies Saatgut in den Anbau gelangt. Auch der Anbau mehrerer Sorten oder Partien vermindert das Befallsrisiko.

Hinweis: Die Beizung mit Aatiram (TMTD 98 % Satec) hat keine Wirkung auf Falschen Mehltau. Dagegen ist eine Nebenwirkung vom Produkt Signum zu erwarten. Das gilt aber nur bei rechtzeitigem Einsatz. Im Gewächshaus steht das Mittel Fonganil Gold zur Verfügung. Vom Einsatzzeitpunkt bis hin zur erstmöglichen Ernte nach der Anwendung muss aber zwingend eine Wartezeit von 60 Tagen eingehalten werden. Eine weitere Schutzmöglichkeit besteht in der Behandlung der jungen Topfpflanzen mit dem Produkt Previcur Energy.

Phoma wird in erster Linie durch Saatgut übertragen. Diese Krankheit führt zu „roten Stricheln“ auf der Unterseite der Blätter bzw. Blattrippen. Später faulen die Pflanzen. Zur Verhinderung des Krankheitsbefalls ist die Verwendung von gesundem Saatgut wichtig. Auch die Beizung mit Aatiram (TMTD 98 % Satec) empfiehlt sich. Da der Pilz mehrere Monate an Pflanzenresten überdauern kann, sollte auf Befallsflächen in jedem Fall eine zweijährige Anbaupause eingehalten werden.

Hinweis: Die Produkte Rovral oder Signum haben eine Wirkung, können aber bei bereits vorhandenem Befall die weitere Ausbreitung kaum aufhalten.

Der Rhizoctonia-Pilz hat jede Menge Wirtspflanzen, beginnt meist an den bodenaufliegenden Blättern und bewirkt an den Pflanzen eine sog. Schwarzfäule. Um eine gute Luftzirkulation unter den Blättern zu ermöglichen sollte bei Pflanzkulturen in jedem Fall weniger tief gepflanzt werden. Unser Rat: Bekanntermaßen befallene Flächen sollten für den Anbau unbedingt gemieden werden.

Hinweis: Eine Wirkung hat neben Signum und Rovral auch das Mittel RhizoVital.

Bakterielle Blattflecken werden hervorgerufen durch Azidovorax valerianellae. Eine gezielte Bekämpfung ist derzeit nicht möglich. Die Übertragung erfolgt über das Saatgut. Unser Rat: Vorsicht bei auffallend „günstig“ angebotenem Saatgut aus zweifelhaften Quellen.

Unsere aktuellen Tipps zu Kräutern und Salat-Arten im Gewächshaus

  • Blattgemüse im Gewächshaus sollte regelmäßig auf Raupenbesatz kontrolliert werden. Rückblickend gab es in den vergangenen Wintern des Öfteren Befall mit den Raupen der „Gammaeule“, lokal auch mit der „Achateule“. Diese fressen den ganzen Winter über an verschiedenen Kulturen. Besonders beliebt scheint Mangold zu sein.
  • Im Gewächshaus muss in Petersilie auf Blattläuse geachtet werden. Behandlungen mit NeemAzal-T/S haben möglicherweise eine Wirkung auf die Jugendstadien von Wintergetreidemilben. Diese schlüpfen etwa um diese Zeit aus den im Boden übersommerten Eiern. Es gilt: Vor der Behandlung den Besatz zu kontrollieren!
(Wichtige Informationen aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 04.11.2016)
LTZ Augustenberg
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