Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft

09.12.2008 | 04:09 | Heilpflanzen  

Fenchel ist Arzneipflanze des Jahres 2009 - Vorsicht vor Dauerkonsum

Würzburg - Der Fenchel ist die Arzneipflanze des Jahres 2009.

Arzneipflanze des Jahres 2009: Fenchel
(c) proplanta
Der Doldenblütler sei häufig das erste Arzneimittel, mit dem der Mensch in seinem Leben in Berührung komme, begründete das Institut für Geschichte der Medizin an der Universität Würzburg am Montag seine Wahl. So erhielten viele Säuglinge während der Nahrungsumstellung Fencheltee, der Blähungen lindern soll. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mahnte in diesem Zusammenhang allerdings zu Augenmaß.

Der Tee enthalte wie die Gewürze Estragon, Basilikum, Anis, Sternanis, Piment, Muskatnuss und Lemongrass die Stoffe Estragol und Methyleugenol, die in mehreren Versuchsreihen krebsauslösendes und erbgutschädigendes Potenzial gezeigt hätten. Fencheltee könne zwar bei Beschwerden gezielt eingesetzt werden, sagte eine BfR-Sprecherin.

«Wir raten aber zur Vorsicht, wenn es zum Dauerkonsum kommt.» Schon im Jahr 840 hätten Mönche die Heilwirkung des Fenchels (Foeniculum vulgare) entdeckt, betonten die Wissenschaftler des Würzburger Studienkreises Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde. Noch heute werde er gegen Darmbeschwerden und Halsschmerzen eingesetzt. «Fenchel gehört sicherlich zu den bekanntesten Heilpflanzen», schätzen die Wissenschaftler.

Schon die ältesten Hochkulturen wie Ägypten oder China hätten Fenchel als Gemüse und Heilpflanze geschätzt. In Deutschland habe erstmals der Abt des Klosters Reichenau, Walahfrid Strabo, der Pflanze Heilwirkungen zugeschrieben. Mit Wein und Ziegenmilch getrunken, sollte der Fenchel Blähungen des Magens lösen, die träge Verdauung verbessern und bei Husten hilfreich sein.

Medizinisch werden nach Angaben der Wissenschaftler ausschließlich die Fenchelfrüchte verwendet. Ihre wirksamen Inhaltsstoffe seien im Wesentlichen das ätherische Öl Anethol und der eher bittere Stoff Fenchon. Die Wirkstoffe leisteten Abhilfe bei Darmträgheit und seien in höherer Konzentration krampflösend. Zudem wirkten die Stoffe schleimlösend. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken

 Entwaldungsfreie Lieferketten: EU-Kommission zur Klärung aufgefordert

 Bund Naturschutz: Kein kategorisches Nein mehr zum Wolfsabschuss

 Nach Atomausstieg boomen erneuerbare Energien in Niedersachsen

 Massive Flächenverluste in Bayern

 Umsatzsteuersätze: Union will Reform

 Union fordert Ergebnisse beim Bürokratieabbau

 Nachhaltiges Investieren lohnt sich