Zwar mussten die
Winzer die geringste Ernte seit 35 Jahren verkraften - doch beim «Wein-Tüv» der Regierung von Unterfranken schnitten die vorgestellten Weine gut ab. Etwa 97 Prozent von ihnen hätten im ersten Halbjahr 2021 die begehrte Amtliche Prüfungsnummer erhalten, teilte die Behörde am Montag in Würzburg mit. Diese stünden für gut 99 Prozent der geprüften Weinmenge - «ein die besondere Qualität des Frankenweins unterstreichendes Ergebnis», so das Fazit.
Bei den Prüfern der Behörde stellen die
Bauern alljährlich ihre Weine und Schaumweine vor. Wer die Prüfungsnummer bekommt, darf seine Produkte Qualitätswein, Prädikatswein oder Qualitätsschaumwein nennen. Mehr als ein Viertel der Anträge (27,2 Prozent) auf eine Prüfung bezog sich auf Silvanerweine. Insgesamt wurden in diesem Jahr bislang 63 verschiedene Rebsorten präsentiert.
Die Tester untersuchen die Tropfen vor allem sensorisch, das heißt sie beurteilen Geruch, Farbe, Geschmack und Harmonie. Wenn beispielsweise ein
Riesling wirklich wie ein Riesling aussieht und so schmeckt, erhält er die Nummer.
Nach einem warmen Frühjahr 2020, einem kalten Mai mit Spätfrösten und einem heißen und trockenen Sommer konnten fränkische Winzer durchschnittlich 4.360 Liter pro Hektar ernten. Im
Schnitt der vergangenen Jahre lag der Ertrag der Behörde zufolge bei 7.200 Litern pro Hektar. Die erste Qualitätsprüfung für Weine in Franken fand im Januar 1972 bei der Regierung von Unterfranken statt.