Der Statistische Dienst beim Pariser Landwirtschaftsministerium (
Agreste) hat seine Ernteschätzung für Halmgetreide spürbar nach unten korrigiert. Mit Stand 1. August wird die diesjährige Produktion von Weichweizen aktuell auf rund 29,7 Mio. t veranschlagt; gegenüber dem Ergebnis von 2019 wäre das ein Rückgang von 9,8 Mio. t oder fast 25 %. Zuvor waren die Statistiker noch von 31,1 Mio. t Weichweizen ausgegangen.
Während die Hartweizenernte unverändert auf 1,3 Mio. t geschätzt wird, rechnet Agreste bei der
Gerste nun mit einer Erzeugung von nur noch 11,3 Mio. t aus, womit die vorherige Schätzung um 1 Mio t herabgesetzt wurde. Der Rückgang gegenüber dem Vorjahr würde sich bei der Gerste demnach auf 17,8 % belaufen; das langjährige Mittel würde hier um 3,5 % verfehlt
Niedriger als zuvor veranschlagt der Statistische Dienst auch die Rapsproduktion, allerdings liegt die aktuelle Schätzung mit 3,3 Mio. t lediglich um 100.000 t unter der vorherigen. Damit steigen die Einbußen bei der schwarzen Ölfrucht gegenüber 2019 allerdings auf 4,8 % und erreichen im Vergleich zum Mittel der Jahre 2015 bis 2019 sogar 35,7 %.
Nach Angaben der Agrarbehörde FranceAgriMer zeigen sich beim Halmgetreide in ganz Frankreich regional sehr große Ertragsschwankungen. Ausgiebige Regenfälle im Herbst 2019 hätten die Aussaat anteilig erschwert oder verhindert. Die Trockenheit im Frühjahr 2020 habe Wasserstress und Probleme bei der Stickstoffverwertung verursacht, was in Abhängigkeit von der Art des Bodens unterschiedlich gravierend ausgefallen sei.