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06.08.2010 | 04:43 | Kartoffelmarkt 

Frühkartoffeln: Geringe Erträge lassen Preise steigen

Oldenburg - Kurz vor dem Ende der Saison sind Frühkartoffeln so teuer wie lange nicht mehr. Für lose vermarktete Ware wurden in der ersten Augustwoche 28 bis 30 Euro je Dezitonne (100 Kilogramm) gezahlt.

Frühkartoffeln
Das ist seit Jahrzehnten der höchste Preis, den Anbauer zu diesem Termin erzielten. Damit konnten die geringeren Erträge zum Teil kompensiert werden, so die Landwirtschaftskammer Niedersachsen in einer Pressemitteilung. Nach vorläufigen Schätzungen beträgt das Ernteminus 15 bis 25 Prozent. 

Die Produktion von Frühkartoffeln lief in diesem Jahr unter extremen Bedingungen ab. Lang anhaltende Hitze und Trockenheit im Juni und Juli zwang die Kartoffelanbauer, ihre Flächen intensiv zu beregnen. Trotz dieses hohen Arbeits- und Geldaufwandes ging die Erntemenge deutlich zurück, denn der künstliche Regen war nur eingeschränkt wirksam. Große Teile des Wassers verdunsteten sofort und erreichten nicht die Pflanzenwurzeln.

Auch der lange Winter und das kalte Frühjahr wirkten sich negativ auf die Ernte aus. Die Frühkartoffeln konnten erst verspätet ausgepflanzt werden und wurden dann durch die niedrigen Temperaturen im April und Mai in ihrer Entwicklung gebremst. Das galt auch für Bestände, die sich unter einer schützenden Folie befanden.

Insgesamt begann die Ernte zwei Wochen später als üblich. Diese Zeit benötigten die Knollen, um feste Schalen ausbilden zu können. Da der Einzelhandel dieses Qualitätskriterium fordert, wird auf allen Stufen der Vermarktung konsequent auf die sogenannte Schalenfestigkeit geachtet.

Die niedersächsische Anbaufläche für Frühkartoffeln wird in der Anbaustatistik nicht gesondert erfasst. Sie wird auf etwa 3.700 Hektar (ha) geschätzt. Der größte Teil davon (2.700 ha, davon etwa 750 ha unter Folie) ist in der niedersächsischen Frühkartoffel-Erzeugergemeinschaft zusammengefasst und befindet sich im Raum Burgdorf, Uetze, Peine. (lwk-ns)
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